Unbefriedigender Freispruch: Mollath will Revision

Regensburg/Nürnberg – Gustl Mollath will anscheinend in Revision gehen. „Die Tatvorwürfe will ich nicht auf mir sitzen lassen“, ließ der 57-Jährige heute vor Medienvertretern verlauten. Mollath wurde am Donnerstagmorgen vom Regensburger Landgericht freigesprochen, obwohl das Gericht davon überzeugt ist, dass der Nürnberger im Jahr 2001 seine Ehefrau misshandelt habe.

 

Grund für diesen paradoxen Freispruch ist die Tatsache, dass der Angeklagte nicht schlechter gestellt werden darf als beim ersten Verfahren gegen ihn. Damals war er wegen Schuldunfähigkeit von den Vorwürfen freigesprochen worden. Eine Verurteilung Mollaths wegen Misshandlung seiner Ehefrau ist deshalb nicht mehr möglich. Mollath konnte heute als freier Mann den Gerichtssaal verlassen, allerdings mit einem Makel. Eine vollständige Rehabilitation konnte er im Prozess nicht erreichen.

 

Mollath selbst hatte die Vorwürfe vor Gericht stets zurückgewiesen und seiner Exfrau einer Intrige gegen ihn bezichtigt. Letztendlich gewichtete das Gericht aber die Aussagen der Exfrau und eines Arztes, der die Misshandlungen dokumentiert hatte, höher.

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