
Rajana aus Parsberg immernoch verschwunden
Parsberg – Allgemeines Aufatmen nach der Meldung von Dienstnachmittag, nach der sich die kleine Rajana an einem sicheren Ort aufhalten sollte. Doch bis zum Mittwoch konnte die 5-Jährige immernoch nicht in der Obhut der Polizei gebracht werden. Die Kriminalpolizei Regensburg ermittelt.
„Wir gehen nicht von einem Vermisstenfall aus. Das Kind soll sich unversehrt an einem sicheren Ort aufhalten“, sagte Franz Schimpel von der Kripo Regensburg am Dienstag in Parsberg. Zu den Hintergründen und dem Aufenthaltsort der kleinen Rajana wollte sich die Polizei zunächst nicht äußern.
Der Vater von Rajana hatte sie am Montagnachmittag als vermisst gemeldet. Die Polizei geht mittlerweile jedoch davon aus, dass sich das Kind die ganze Zeit über in Sicherheit befunden hat. Am Montagvormittag soll gegen elf Uhr ein 36-jähriger, russsischstämmiger Asylsuchender mit seiner fünfjährigen Tochter Rajana zu einem Zahnarztbesuch nach Parsberg gekommen sein. Der Zahnarztbesuch ist nach Auskunft des Ersten Polizeihauptkommissars Gotteswinter belegt.
Um 13.15 Uhr sei der Vater bei der Polizeiinspektion Parsberg erschienen und habe das Mädchen als vermisst gemeldet. Wie Gotteswinter berichtete, habe der Vater angegeben, dass er nach dem Zahnarztbesuch mit dem Kind zu einem Spielplatz an der Dr. Boecale Straße gegangen sei. Dabei sei er von einem bisher unbekannten hageren Obdachlosen in ein Gespräch verwickelt worden, während dem die kleine Rajana plötzlich verschwunden sei. Der Vater habe sich dann zunächst noch selbst auf die Suche nach dem Kind gemacht, bevor er zur Polizei gegangen sei.
Die Vermisstenmeldung setzte eine umfangreiche und beeindruckende Suchaktion in Gang. Polizei, Feuerwehr, BRK – eine große Anzahl von Einsatzkräften suchte bis um zwei Uhr am frühen Morgen vergebens nach dem Kind. Über die sozialen Medien verbreitete sich das Geschehen schnell und so kamen immer mehr Menschen zum Elisabethpark in der Bärenstraße, um sich an der Suche zu beteiligen. Der eingezäunte Elisabethpark liegt neben dem Kinderspielplatz.
Laut Gotteswinter hätten die Spürhunde der Polizei die Spur des Mädchens vom Zahnarzt bis in den Park verfolgen können, dann habe sie sich aber verloren. Kriminaldirektor Schimpel, dessen Regensburger Dienststelle die Ermittlung zwischenzeitlich an sich gezogen hatte, berichtete davon, dass am frühen Dienstagmorgen mit der Suche beziehungsweise mit den Ermittlungen fortgefahren wurde.
Rund 250 Bereitschaftspolizisten und 15 Kriminalbeamte waren nach Parsberg zum Einsatz gekommen. Unzählige Medienleute säumten den Ort des Geschehens und warteten vor der Polizeiinspektion auf Neuigkeiten. Solche verkündete Schimpel dann überraschend bei der Pressekonferenz. Während sich draußen noch Polizeihubschrauber durch den blauen Himmel schraubten und Polizeibeamte jeden Quadratmeter absuchten, verkündete Schimpel: „Ich habe soeben erfahren, dass der Fall bald zu einem guten Ende kommen und sich das Mädchen wohlbehalten in der Hand der Polizei befinden könnte.“
Näheres wollte beziehungsweise konnte Schimpel nicht sagen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Sicher zu sein scheint, dass sich diese Ermittlungen auch in das Umfeld der Familie von Rajana erstrecken. Die Suche nach dem Unbekannten, der den Vater des Mädchens nach dessen Aussage in ein Gespräch verwickelt habe, sei bisher noch ergebnislos verlaufen, so Schimpel. Deshalb geht die Polizei mittlerweile davon aus, dass „die Schilderung des Vaters so nicht stimmt“, sagte der Polizeisprecher.