Tierheim Erlangen: Pfleger päppelt schwache Igel auf
Bei der bundesweiten Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ haben Naturfreunde im letzten September über 18.600 Igel gezählt, darunter fast 7.000 aus Bayern. Doch viele Igel sind noch zu schwach für einen Winterschlaf. Dann kommen sie unter anderem ins Tierheim nach Erlangen. Gramm für Gramm päppelt das Team in der Igelstation ihre Fundigel auf. Für Sie heißt es jetzt noch rund 15 Igel durch den Winter bringen und hoffentlich bald wieder frei lassen.
Der Fundigel Seidla Siggi ist seit fünf Tagen im Tierheim Erlangen und immer noch zu leicht, um seinen Winterschlaf anzutreten – denn eigentlich sollte er 600 Gramm haben. Immer wieder werden Igel gefunden, die menschliche Hilfe brauchen. Im Tierheim werden die Neuankömmlinge erst mal von Tierpfleger Vincent Fritz untersucht. Das Gewicht wird langfristig beobachtet. Bis vor einem Monat war das Tierheim mit rund 30 Igeln so voll, dass das Team sogar einen Aufnahmestopp verhängen musste. Mittlerweile ist es wieder ruhiger.
Nicht jeder Igel braucht Hilfe
Die kräftigeren Igel kommen in einen speziellen Raum im Tierheim. Hier wird die Temperatur langsam an die Außentemperatur angepasst – vielleicht können dann ein paar von ihnen noch in diesem Winter nach draußen ziehen. Wer vielleicht in seinem eigenen Garten am Tag noch einen Igel laufen sieht, sollte ihn erstmal genau beobachten. Wenn der Igel hilfsbedürftig ist, sollte man sich beim Tierheim melden. Wenn man einen Igel aus Versehen in seinem Laubhaufen entdeckt, sollte man ihn einfach in Ruhe lassen.
Für die Wildtiere wünscht sich Vincent Fritz von den Menschen aber auch naturfreundliche Gärten mit viel Laub und wenig Asphalt – so finden die Igel ideale Bedingungen für ihren diesjährigen Winterschlaf.