Maren hat den Bogen raus
Der Fachkräftemangel zeigt sich ja bekanntlich in allen Bereichen – auch im Handwerk. Laut Zentralverband des Deutschen Handwerks sind in Deutschland mehr als 150.000 Stellen unbesetzt. Die Branche hat neben dem Fachkräftemangel aber auch ein Nachwuchsproblem. Für Betriebe wird es immer schwieriger Auszubildende zu finden. Wer mit Holz arbeiten möchte, entscheidet sich meist für eine Lehre in einer Schreinerei oder Tischlerei. Aber es gibt auch Handwerksberufe in Nischenbereichen, wie dem Instrumentenbau. Eine junge Frau aus Nürnberg hat sich dazu entschieden, Bögen für Streichinstrumente bauen zu wollen.
Maren Wieding ist Bogenmacherin. Im letzten Sommer hat die 23-Jährige ihre Ausbildung abgeschlossen. Als einzige Deutsche hat sie in ihrem Jahrgang dieses Handwerk gelernt. An einem Bogen arbeitet Maren ca. 40 Stunden, also eine ganze Arbeitswoche. Je nach Instrument baut Maren unterschiedliche Bögen. Dabei arbeitet sie meist mit Fernambukholz, weil die Biegung dort am besten hält. Wenn die Holzarbeiten abgeschlossen sind, wird der Bogen mit Pferdeschweifhaaren bespannt.
2024 hat Maren bei den Deutschen Meisterschaften im Musikinstrumentenbau den ersten Platz bei den Bogenmachern belegt. Damit ist für sie aber noch nicht Schluss. Sie möchte gerne noch einen Meister in ihrem Handwerk machen und um ihrem Beruf noch näher zu kommen, auch das Geigespielen lernen.