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      NSU-Dokumentationszentrum in Nürnberg: Das ist bis jetzt bekannt

      144 Seiten lang ist der Koalitionsvertrag, den CDU, CSU und SPD vergangene Woche vorgelegt haben. Neben den großen Themen wie Wirtschaft, Migration und Klima gab es auch eine kleine Überraschung. “Wir schaffen ein NSU-Dokumentationszentrum in Nürnberg.” heißt es unter der Überschrift “Demokratische Resilienz”. Dass ein NSU-Dokumentationszentrum entstehen soll, war schon von Ampel-Regierung angepeilt. Neu ist, dass konkret Nürnberg als Standort genannt wird.

      9. September 2000: Der erste NSU-Mord

      Der Blumenhändler Enver Şimşek wird im September 2000 in Nürnberg von der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund – kurz NSU – brutal ermordet. Die Aufklärung dauert über zehn Jahre. Neun weitere Morde begeht der NSU, zwei davon ebenfalls in Nürnberg. Gedenkorte wie dieses Mahnmal gibt es bereits an verschiedenen Orten in der Stadt. Dass das schon länger geplante NSU-Dokumentationszentrum in Nürnberg entstehen soll – das hat jetzt selbst die Verantwortlichen der Stadt überrascht.

      Wie genau das Zentrum aussehen soll, steht noch nicht fest. Genauso wie der Ort. CSU und SPD haben bereits den Benjamin-Ferencz-Platz in direkter Nachbarschaft zum Memorium Nürnberger Prozesse ins Spiel gebracht. Eine Entscheidung fällt wohl erst, wenn das Konzept für das Dokumentationszentrum steht. Und das ist erstmal Bundessache. Doch in Nürnberg sind die Reaktionen weitgehend positiv. Auch die Allianz gegen Rechtsextremismus in Nürnberg begrüßt die Entscheidung. Gerade in der heutigen Zeit sei ein NSU-Dokumentationszentrum ein wichtiges Signal, sagt Stephan Doll.

      NSU: Ermittlungsarbeiten dauern über zehn Jahre

      Die Polizei ermittelte jahrelang in die falsche Richtung, vermutete unter anderem organisierte Kriminalität unter türkischen Einwanderern. In der Presse wurden die Attentate zeitweise als “Dönermorde” betitelt. Ein Thema, das es auch im Dokumentationszentrum aufzuarbeiten gilt.

      Der Ort, an dem Enver Şimşek von der Terrorzelle NSU erschossen wurde, wurde 2021 nach ihm benannt. Nürnberg kämpft an, gegen das Vergessen. Das NSU-Dokumentationszentrum ist von vielen gewollt, wie die konkrete Umsetzung aussieht, wird sich frühestens dann zeigen, wenn die neue Regierung die Arbeit aufnimmt.

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