Närrisches Treiben: Der Gaudiwurm zog durch Nürnberg trotz Sicherheitsbedenken
Die IS-Anschlagsdrohungen auf Faschingsveranstaltungen letzte Woche betrafen auch Mittelfranken. Als konkretes Ziel wurde Nürnberg genannt. Eine Konsequenz: Der Kinderfaschingszug, am heutigen Rosenmontag, wurde abgesagt. Der Gaudiwurm durfte sich gestern trotzdem durch die Altstadt schlängeln. Der Förderverein Nürnberger Fastnachtszug hat sich dazu entschieden, den großen Faschingszug stattfinden zu lassen. Und so zogen gestern Zehntausende durch die Nürnberger Innenstadt.
Letzte Vorbereitungen, bevor es um 13 Uhr losgeht. Die Wägen müssen fertig dekoriert und mit Süßigkeiten ausgestattet werden. Der 628. Gaudiwurm in Nürnberg steht in den Startlöchern. Auch Svenja Ludwig ist fleißig dabei. Sie ist Tanzmariechen bei den Schwanenrittern Nürnberg. 60.000 Menschen haben sich gestern wieder in der Altstadt versammelt, um dem bunten Treiben des Gaudiwurms zu folgen. Organisiert wird er vom Förderverein Nürnberger Fastnachtszug. Jochen Müller kennt die traditionsreiche Geschichte. 1397 wurde der Umzug erstmals erwähnt. Seitdem ist er größer und moderner geworden. Die Stimmung während des Umzugs ist ausgelassen. Und das, obwohl vor wenigen Tagen Anschlagsdrohungen gemeldet wurden. Insgesamt nehmen etwa 70 Gruppen am Faschingsumzug teil. Die Organisation ist für den Förderverein ein großer Aufwand, der eigentlich ein ganzes Jahr in Anspruch nimmt. Doch schon jetzt gibt es Pläne, wie der Gaudiwurm 2026 aussehen soll. Svenja Ludwig und die Schwanenritter Nürnberg sind dann auch wieder mit dabei. Bis Dienstag feiern die Karnevalsgesellschaften noch. Dann können sie schon wieder mit den Planungen für die nächste Session beginnen.