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      Kirche in der Krise: Röthenbach ab 2025 ohne Pfarrer?

      Die Relevanz der Kirche in der Gesellschaft sinkt. Das zeigt sich seit Jahren: Allein aus der Katholischen Kirche sind 2023 über 400.000 Gläubige ausgetreten. Für die Kirchen heißt das: weniger Geld, mehr Sparen. In Röthenbach an der Pegnitz sorgt das jetzt für eine drastische Änderung.  

      Die letzten Minuten Stille genießen. Dann geht es für Wolfgang Angerer in die St. Bonifatius-Kirche. Nach knapp 35 Jahren ist für den Pfarrer bald (voraussichtlich im September 2025) Schluss. Und auch für die Gemeinde beginnt dann ein neues Kapitel – eines ohne eigenen Pfarrer. Hintergrund für die Änderung ist der Stellenplan 2024-2030 des Erzbistums Bamberg. Der betrifft alle 35 Seelsorgebereiche. Wo sich was ändern wird, hängt zum Beispiel von der Anzahl an Katholikinnen und Katholiken oder Gottesdiensten sowie der geografischen Lage eines Ortes ab.  

      “Die Planstellen im pastoralen Bereich werden nicht mehr auf einen konkreten Einsatzort definiert, sondern als Mitglied in einem pastoralen Team für einen Seelsorgebereich. In Röthenbach wird es keinen Wohnsitz für einen Pfarrer mehr geben. Das bedeutet aber nicht, dass dort kein Priester oder pastoraler Mitarbeiter mehr tätig sein wird.” (Stefan Alexander, Leitender Pfarrer Seelsorgebereich Pegnitztal)

      Sparmaßnahmen treffen gesamtes Erzbistum Bamberg

      Insgesamt soll in fast jedem Seelsorgebereich des Erzbistums ein Kaplan bzw. sein Dienst- und Wohnsitz entfallen. Der Nürnberger Stadtdekan ergänzt zur Situation in Röthenbach: 

      Es werden natürlich auch weiterhin wie gewohnt Gottesdienste gefeiert werden. Ebenso werden Taufen, Hochzeiten, Katechesen und alles, was im Leben einer Pfarrgemeinde üblich ist, vor Ort in einem vernünftigen und bedarfsorientierten Rahmen weiter stattfinden.” (Andreas Lurz, Stadtdekan Nürnberg)

      Wie der aussehen wird, steht noch nicht fest. Grund für die Sparmaßnahmen sind vor allem sinkende Mitgliederzahlen und fehlender Nachwuchs in kirchlichen Ämtern. In Röthenbach sind die Gläubigen über den Sparkurs enttäuscht. Ob Pastoralreferent Otmar Herzing in Zukunft mehr Aufgaben übernehmen wird, ist noch offen.

      Mit gemischten Gefühlen geht ein weiterer Gottesdienst zu Ende. Für Wolfgang Angerer einer seiner letzten Adventsfeiern. Für ihn ist klar: Auch im Ruhestand wird er seine Gemeinde nicht im Stich lassen. Und bei Bedarf den Gläubigen zur Seite stehen. 

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