Kinderbetreuung in Mittelfranken: Kitas in freier Trägerschaft schlagen Alarm
Es fehlt an Geld, Personal und Zeit bei den Kitas
Es ist Montagmorgen: Julia Pfeiffer und ihre Vorschulklasse begrüßen sich im Sitzkreis. Sie besprechen den Plan für heute – Es geht zum Beispiel in die Turnhalle. Seit neun Jahren leitet sie die Kindertagestätte Regenbogen in Büchenbach im Landkreis Roth – ob und wie lange das noch so bleibt, ist jedoch fraglich. Julia Pfeiffer und ihr Team von 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreuen bis zu 100 Kinder im Alter von 11 Monaten bis zu 12 Jahren. Doch Krankheitsausfälle und fehlendes Fachpersonal für Inklusionskinder setzen der Einrichtung zu. Neben dem Fachkräftemangel fehlt auch das Geld. Ein Krippenplatz inklusive Verpflegung kostet 500 Euro pro Kind. Für viele Eltern ist das zu teuer. Sie buchen in der Krippe kürzere Zeiten oder wechseln früher in den Kindergarten – Ein Teufelskreis.
Die Zuschüsse reichen nicht aus
Im Jahr 2025 unterstützt der Freistaat Bayern die Kitas mit knapp 2,7 Mrd. Euro. Hinzu kommen die Förderungen des Freistaats über den kommunalen Finanzausgleich von 12 Mrd. Euro und die Unterstützung der Teamkräfte und Sprachkitas, teilt das Bayerisches Familienministerium auf Nachfrage von Franken Fernsehen mit. Dennoch fehlt das Geld. Deshalb haben sich die Träger nun zur “Arbeitsgemeinschaft Freier Kita-Träger Mittelfranken-Süd“ zusammengeschlossen – für 240 Einrichtungen und 12.000 Kinder. Sie befürchten, dass sie Kinderbetreuung nicht mehr gewährleistet können. Vor allem die Kinderbetreuung am Nachmittag möchten sie ab 2026 verbessern. Dazu verhandeln sie gerade unter anderem mit den Landtagsabgeordneten der Wahlkreise. Damit Julia Pfeiffer auch in Zukunft zum Abschluss der Vorschule mit ihren Kindern das Tschüss auf die Reise schicken kann.