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      Integration in den Arbeitsmarkt: Was wollen die Parteien?

      Seit Wochen ist es das Thema vor der Bundestagswahl: Die Pläne von Kanzlerkandidat Friedrich Merz zur Verschärfung der Migrationspolitik und die Zustimmung zu diesen von der AfD. Folglich bekam das geforderte Zustrombegrenzungsgesetz keine Mehrheit. Dennoch ist allen Parteien – auch denjenigen, die Migration begrenzen wollen – bewusst: Deutschland braucht langfristig Arbeitskräfte. Ein schneller Zugang für Migranten zum Arbeitsmarkt könnte helfen.  

      22 Uhr – Für Jesus Alexander Seijas beginnt die Nachtschicht. Seit letztem Jahr arbeitet er als Aushilfskraft in einer Produktionsfirma in Markt Erlbach. Eigentlich ist er studierter Wirtschaftsprüfer aus Venezuela. Wegen der politischen Lage vor Ort musste er aber im letzten Jahr fliehen. Der Einstieg in eine neue Firma ohne Vorerfahrung war für ihn nicht leicht.  

      Als wir noch in Venezuela waren, haben wir viel über die europäischen Länder gesprochen – Auch über Deutschland. Und, dass vor allem die Sprache eine Herausforderung sein wird. Aber wie die meisten Migranten, die aus Südamerika kommen, sind wir motiviert und das ist das Wichtigste, weil wir es schaffen können.  – Jesus Alexander Seijas

      Im Mai 2024 wurde er in einer Flüchtlingsunterkunft in Markt Erlbach aufgenommen. Mit Hilfe von Beppo Schirl hat er schnell eine Arbeit in der Region finden können. Seit letztem Jahr sorgt Schirl dafür, Geflüchtete in die Arbeitswelt zu integrieren.  

      Das Problem, das ich sehe, ist der bürokratische Prozess dahinter. Wenn man allein sieht, dass für ein Asylbewerber drei Behörden zuständig sind, um eine Arbeitsgenehmigung zu bekommen. – Beppo Schirl, Mitarbeiter im Flüchtlingsheim in Markt Erlbach

      Grundsätzlich gilt: Geflüchtete wie Jesus Alexander brauchen eine Arbeitserlaubnis, um in Deutschland arbeiten zu können. Durch die aktuellen Geschehnisse ist die aber mittlerweile nicht leicht zu bekommen. Die meisten Parteien fordern härtere Maßnahmen in der Asylpolitik.  

      Asyl ist sehr wohl humanitär zu sehen. Es sind Menschen, die aus großer Not zu uns geflohen sind. Für die brauchen wir andere Regeln als für Diejenigen, die aus wirtschaftlichen Gründen zu uns kommen. – Carsten Träger, Direktkandidat Wahlkreis Fürth, SPD 

      Du musst auf der einen Seite Zustrom begrenzen und die Verfahren beschleunigen. Temporäre Grenzkontrollen sind natürlich sehr schwierig, aber du musst momentan auch anfangen, einzudämmen, damit die Verfahren auch wieder geregelt ablaufen können. – Katja Hessel, Mitglied des Bundestags und Stimmkreis Nürnberg-Nord, FDP

      Wir sind gegen Migration in unseren Sozialstaat. Wenns um Arbeitskräfte geht, Arbeitskräftezuwanderungsgesetz, wenn es funktionieren würde, würden wir das auch unterstützen. – Roland Hübscher, Direktkandidat Wahlkreis Nürnberg-Nord, AfD

      Die Menschen stimmen uns zu, dass illegale Migration begrenzt werden muss und, dass wir auch die notwendigen Maßnahmen ergreifen, illegale Migration zu steuern. Das heißt, Bundespolizei ausbauen etc. – Sebastian Brehm, Direktkandidat Wahlkreis Nürnberg-Nord, CSU 

      Die Grünen fordern, das Grundrecht auf Asyl beizubehalten und den Familiennachzug zu ermöglichen. Abschieben nach Afghanistan oder in andere Länder kommt dabei nicht in Frage. Bis auf DIE LINKE setzen alle Parteien auf einen strengeren Kurs in der Asylpolitik. Die Partei ist dafür, mehr Fluchtgründe anzuerkennen wie z.B. das Klima vor Ort.  

      Zurück zu Jesus. Seine Ziele in Deutschland sind ihm klar.

      Mein Ziel ist es zu 100 Prozent integriert zu sein. Außerdem hoffe ich, dass mein Studium anerkannt wird und ich eine Zukunft aufbauen kann. Ich möchte in diesem Land etwas Positives beitragen und der Firma, die mir diese Chance gegeben hat.- Jesus Alexander Seijas. 

      Als einer von rund 704.000 arbeitenden Geflüchteten in Deutschland will er in Deutschland ein neues Leben beginnen. Deshalb hofft er weiterhin auf die Unterstützung seitens der Politik.  

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