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      Gewalthilfegesetz beschlossen: Bessere Unterstützung auch im Frauenhaus Nürnberg

      Das Frauenhaus Nürnberg hat seine 21 Plätze aktuell voll belegt. Es gibt eine Warteliste. Eine Mutter mit zwei Kindern zahlt für ein Zimmer 500€ im Monat. Mietkosten des vorherigen Wohnsitzes von Betroffenen häuslicher Gewalt werden durch die Vermieter oft nicht ausgesetzt. Also eine finanzielle Doppelbelastung für die Frauen. Von bürokratischen Hürden ganz zu Schweigen. Das Gewalthilfegesetz, das letzte Woche vom Bundestag verabschiedet wurde, soll die Situation für Hilfesuchende erleichtern. 

      Gewalt fängt da an, wo jeder Mensch in seinen Freiheitsrechten, in seiner Autonomie, gegen seinen Willen beschränkt ist. Das sagt Barbara Grill, die Geschäftsführerin des Frauenhauses Nürnberg. Jeden Tag hilft sie Frauen, die mit Gewalt konfrontiert sind. 

      Die aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts zeigen: 2023 wurden mehr als 52.000 Frauen in Deutschland Opfer von Sexualstraftaten – ein Anstieg von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Noch höher sind die Zahlen bei häuslicher Gewalt: mehr als 180.000 Opfer zählt die Statistik, ein Anstieg von 5,6 Prozent. Auch die digitale Gewalt spielt mittlerweile eine große Rolle. Seit 2019 nehmen die Fälle von Nötigung, Bedrohung und Stalking im Internet zu.  

      Um betroffenen Frauen zukünftig besser zu helfen, tritt ab 2032 das Gewalthilfegesetz in Kraft. „Mit dem heute beschlossenen Gesetz kann ein verlässliches Hilfesystem bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt in Deutschland entstehen. Erstmals wird der Bund sich daran beteiligen, ein kostenfreies Schutz- und Beratungsangebot für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder bereitzustellen. Mit der beharrlichen Unterstützung der Zivilgesellschaft haben wir es geschafft, das Thema Gewalt gegen Frauen sichtbarer zu machen.“ so Familienministerin Lisa Paus. 

      Im konkreten Fall des Frauenhauses Nürnberg würde das mehr Plätze, eine bessere Ausstattung und schnellere Hilfe in akuten Situationen bedeuten. Durch das Gewalthilfegesetz sollen aber auch mehr Beratungs- und Präventionsangebote ermöglicht werden. Barbara Grill und Stefanie Walter finden beide, dass andere Gesetze zum Melderecht oder Familienrecht nicht mit dem Gewaltschutz für Frauen einhergehen und daher eine umfängliche Systemreform nötig wäre. 

       

      Telefonnummern Hilfsangebote:

      Frauenhaus Nürnberg: 0911 / 33 39 15

      Beratungsstelle des Frauenhauses: 0911 / 3 78 88 78

      Bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 116 016

      frauenBeratung nürnberg: 0911 / 28 44 00

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