Fünf Jahre "Rettet die Bienen": Bilanz zum Volksbegehren
„Rettet die Bienen”
Seit 2019 haben mehr als 1,7 Millionen Menschen in Bayern dieses Volksbegehren für mehr Artenschutz unterstützt. Fünf Jahre später hat die Staatsregierung bereits einige Punkte aus dem entsprechenden Gesetzentwurf umsetzen können und zeigt sich zufrieden. Die Unterstützer und Träger des Volksbegehrens sehen aber nach wie vor Handlungsbedarf.
Bei Imker Michael Fischer summt und brummt es… und zwar richtig laut. 65 Wirtschaftsvölker betreut er, pro Volk sind es ca. 30 000 Bienen. Das sind also mehr Tiere als die Region Nürnberg-Fürth Einwohner hat. Der Honigbiene geht es vergleichsweise gut. Gerettet sind die Bienen und generell die Artenvielfalt aber noch lange nicht.
Zwischenbilanz nach fünf Jahren
Insgesamt sind laut LBV 54% aller Bienen bedroht oder bereits ausgestorben. Vor fünf Jahren wurde das“ Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Bienen!” ins Leben gerufen, um das Artensterben zu stoppen. Die bayerische Staatsregierung hat dazu den entsprechenden Gesetzentwurf angenommen. Nach 2000 Tagen Volksbegehren ziehen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium eine positive Bilanz.
“Wir haben über 90% der damaligen angekündigten Maßnahmen aus dem Volksbegehren plus auch in die Realität umgesetzt und damit […] in Bayern ein neues Zeitalter eingeläutet und können uns hier natürlich sehen lassen. — Bayerischer Umweltminister Thorsten Glauber, Freie Wähler
“Wir haben zwei Punkte, die offen geblieben sind, das ist einmal der Ausbau des Ökolandbaus, hier haben wir das Ziel 30% Ökolandbau bis 2030. […] Und die Zielvorgabe fürs Pflanzenschutzmittel, weil wir haben ja eine Vision, ein ambitioniertes Ziel bis 2028 25% einzusparen.” — Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, CSU
Fortschritte gab es zum Beispiel beim Streuobstbau. Durch den Streuobstpakt sollen dafür bis 2035 insgesamt 1 Millionen neuer Bäume gepflanzt werden. Trotzdem kritisiert der LBV, dass auch 70 % der Maßnahmen bislang erst unzureichend erfüllt sind oder auswertbare Daten fehlen.
Trotz guter Ansätze: es bleibt also noch Luft nach oben.
Am Montag wird der LBV in München erste wissenschaftliche Auswertungen zu den Maßnahmen nach dem Volksbegehren vorstellen. Dann zeigt sich, inwieweit die Biene — Stellvertretend für den gesamten Artenschutz — wirklich gerettet wurde.