Erntedankfestzug in Fürth: Rund 100.000 Besucherinnen und Besucher
Pompös geschmückte Pferde, vollbepackte Gemüsewagen und Gewänder aus alten Zeiten. Der Erntedankfestzug gilt traditionell als Highlight der Fürther Kirchweih. Der erste Festzug fand 1817 statt. Als Zeichen zum Dank, dass es nach mehreren Missernten wieder eine gute Ernte gab. Auch viele Jahre später zog das bunte Treiben gestern rund 100.000 Besucherinnen und Besucher in die Kleeblattstadt.
Ein Berg an Gemüse. Fein säuberlich sortiert von der Evangelischen Landjugend im Knoblauchsland. Johannes ist seit sechs Jahren beim Festzug dabei. Der rund zweistündige Marsch durch die Fürther Innenstadt ist für ihn also schon Tradition. Nur wenige Meter vor Johannes läuft Wolfgang Ludwig. Er gehört nach 35 Jahren Festzugerfahrung schon fast selbst zum Zug dazu. Nervös ist er deswegen nicht mehr.
Musikerinnen und Musiker, Handwerksgruppen oder Heimatvereine. Über 90 Gruppen bilden den Erntedankfestzug. Die Michaeliskirchweih gibt es schon seit über 900 Jahren. Heute ist sie immaterielles Weltkulturerbe. Zu Erntedank kommen viele aus der Region jährlich in die Kleeblattstadt – manche legen dafür sogar viele Kilometer zurück.
Nach dem Festzug treibt es einige Besucherinnen und Besucher auf die Kirchweih. Johannes und sein Team nehmen neben dem Rathaus Platz. Eine Kiste Gemüse verkaufen sie hier für 10 Euro. Was am Ende des Tages übrig ist, wird an die Tafel gespendet. Der Wagen wird dann verstaut … bis es nächstes Jahr für die Landjugend wieder heißt: Gemüse sammeln und sortieren.