Asylsuchende im Nürnberger Land: Bezahlkarte kommt bis Juli
Maximal 50 Euro Bargeld haben Asylsuchende monatlich zur Verfügung. Denn im Landkreis Nürnberger Land gibt es seit Anfang Mai die Bezahlkarte. Anstelle von Bargeld, erhalten die Asylbewerberinnen und –bewerber jetzt eine Karte mit Guthaben. Einen Monat nach Einführung, zieht das Landratsamt eine erste Bilanz.
Kleidung, Lebensmittel oder auch Zugticket.
Asylbewerberinnen und –bewerber des Landkreises Nürnberger Land können seit Mai nur noch mit ihrer Bezahlkarte zahlen. Der Landkreis ist eine von insgesamt 19 Pilotkommunen im Freistaat. Nico Böhme, der Abteilungsleiter für Jugend, Familie und Soziales ist trotz Anfangsschwierigkeiten zufrieden.
Grundsätzlich funktioniert die Karte wie eine normale Bankkarte. Die Behörde überweist den Asylsuchenden ein Guthaben. Bei einem alleinstehenden Erwachsenen, der in einer Gemeinschaftsunterkunft wohnt, sind das in der Regel 460 Euro im Monat. Bargeldauszahlungen sind bei der Bezahlkarte jedoch nur in Höhe von insgesamt 50 Euro möglich. Außerdem kann nur im Heimatlandkreis und in den umliegenden Landkreisen und Städten gezahlt werden.
Aber es hagelt auch Kritik
Kritikerinnen und Kritiker sagen, dass die Karte ausgrenzend und alltagsfern sei, da nicht überall bargeldlos bezahlt werden könne. In den kommenden Monaten soll die Bezahlkarte in ganz Bayern eingeführt werden.
Die Kosten dafür übernimmt der Freistaat.
Für die Kommunen bedeutet die Einführung der Bezahlkarte langfristig einen geringeren Aufwand in der Verwaltung. Das merkt auch Nico Böhme und sein Team. Sie können bis Juli wahrscheinlich alle Personen, die im Landkreis Nürnberger Land untergebracht sind, eine Bezahlkarte aushändigen und die Sozialleistungen darüber auszahlen.