
Keine Erfolgschance für G8/G9 Volksbegehren
Bayern – Das Volksbegehren der Freien Wähler zur Zukunft der bayerischen Gymnasien hat kurz vor Schluss keine Erfolgschancen mehr. In den beiden größten Städten München und Nürnberg lag die Beteiligung gestern Abend bei 1,7, in Augsburg als drittgrößte Stadt bei 1,2 Prozent. Allerdings müssten für ein erfolgreiches Volksbegehren zehn Prozent der Bevölkerung unterschreiben. Die Eintragungsfrist endet an diesem Mittwoch (16.7.).
Mit dem Volksbegehren wollten die Freien Wähler ein Wahlrecht für Eltern und Schüler zwischen acht- oder neunjährigem Gymnasium durchsetzen. Die Partei will die Unterschriftensammlung aber dennoch nicht einstellen. Anders als bei dem Volksbegehren gegen die Studiengebühren hatten die Freien Wähler dieses Mal keine Unterstützung von SPD und Grünen. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte am Vortag bereits zum wiederholten Male deutlich gemacht, dass er keine neuerliche Reform der Schulstruktur will – einer «großen Bildungsreform» erteilte der CSU-Chef eine Absage.
Mit dem Volksbegehren gegen Studiengebühren feierten die Freien Wähler im Januar 2013 ihren bisher größten landespolitischen Erfolg. Beim G8/G9-Volksbegehren bleibt Parteichef Hubert Aiwanger ein ähnlicher Triumph versagt. Der bayerische Philologenverband (bpv) bezeichnet das Scheitern des Volksbegehrens als «absehbar» und fordert erneut eine Rückkehr zu einem grundsätzlich neunjährigen Gymnasium. Allerdings gibt es auch innerhalb der Lehrerschaft geteilte Meinungen. Die Direktorenvereinigung der bayerischen Gymnasien fordert keine Wiedereinführung des G9.
Quelle: dpa