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Grüne Suppe oder etwa Grüne Kleidung: Warum ist der Donnerstag vor Ostern eigentlich Grün?

In Franken essen auch heute noch viele Menschen am Gründonnerstag vor allem grünes Gemüse und grüne Frühlingskräuter. So wird zum Beispiel eine Suppe aus neun Kräutern gegessen. Meistens stammen sie aus dem eigenen Garten oder aus dem Wald. Der Brauch stammt aber auch dem 14. Jh. Weitere in Franken gepflegte Traditionen sind, dass von Gründonnerstag bis zur Osternacht läuten die Kirchenglocken nicht. Dann ersetzen hölzerne Knarren und Ratschen die Glocken. Oft gehen Messdiener oder Jugendliche durch die Orte mit den Holzratschen. Grün ist hierbei aber eigentlich nichts. Auch der Pfarrer trägt am Gründonnerstag weiß und nicht grün.

Tag der Grünen oder Trauertag

Warum der Gründonnerstag grün ist. Da gibt es viele Erklärungen: Die einen sagen, es gebe einen Tag der Grünen (dies viridum). Wer in der Fastenzeit umdenkt und seine Fehler einsieht, der ist wie ein frisch und neu gewachsener Baum. Andere sagen, es hat mit der Farbe Grün nichts zu tun, sondern es kommt vom mittelhochdeutschen Wort „greinen“, was so viel wie Trauern oder Weinen bedeutet. Mit dem Gründonnerstag beginnt also die Zeit, in der die Gläubigen um Jesus trauern sollen.

Das letzte Abendmahl

Der Gründonnerstag ist der Tag an dem die Christinnen und Christen an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern erinnern. Dort bricht er Brot und verteilt den Wein und legt damit die Basis für das heutige Abendmahl und die Eucharistie. Am Gründonnerstag ist das Abendmahl daher besonders wichtig. In vielen katholischen und evangelischen Gemeinden waschen vor allem Pfarrer Gläubigen als Symbol der Nächstenliebe die Füße. Sie nehmen dabei Jesus als Vorbild, der vor dem letzten Abendmahl die Füße der Jünger gewaschen hat.

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