
Endlich Ruhe und Frieden? - Einigung im Lärmstreit um die Gustavstraße
Fürth – Nach jahrelangem Streit um den Lärm in der Fürther Kneipenmeile „Gustavstraße“ konnten sich die Vertreter der Stadt Fürth und die Klägerseite nach elf Stunden Verhandlung beim zweiten Mediationstermin in München, einigen. Beide Seiten mussten erhebliche Zugeständnisse machen, so Stadtoberhaupt Thomas Jung. „Es ist ein schmerzhafter Kompromiss,“ so Jung anschließend. Mit der Vereinbarung liegen nun genaue Regelungen vor, an die sich die Stadt mindestens fünf Jahre halten muss. Die wichtigsten Veranstaltungen wie der Grafflmarkt und das Weinfest, das dieses Jahr abgesagt werden musste, dürfen weiterhin bestehen. Fußballfeiern dürfen dagegen, außer im Falle eines Aufstiegs, nicht mehr stattfinden.
Oberbürgermeister Thomas Jung hat mit uns über die Einigung gesprochen:
Grafflmarkt und Weinfest bleiben erhalten, Fußballfeiern gestrichen
Nachdem das Weinfest in diesem Jahr abgesagt werden musste, nachdem durch eine Anwohnerklage die Sperrzeit auf 22 Uhr vorverlegt wurde, konnte man sich nun in der elfstündigen Verhandlung auf eine Sperrzeit von 23 Uhr für den Donnerstag, 23:30 Uhr für Freitag und Samstag und 22 Uhr für den Sonntag einigen. Beim Grafflmarkt konnte die Stadt wieder zur alten Sperrzeit von 1 Uhr zurückkehren, nachdem die Kläger für den Herbstgrafflmarkt eine Sperrzeit von 23 Uhr erkämpft hatten. Spontane Fußballfeiern, wie beispielsweise nach dem letzten Derbysieg der SpVgg Greuther Fürth über den 1. FC Nürnberg, werden in Zukunft nicht mehr möglich sein. Einzige Ausnahme wäre eine Aufstiegsfeier.
Freischankflächen bis 23 Uhr, 25 Prozent weniger
Die generelle Sperrzeit für die Freischankflächen in der Gustavstraße wurde von den Parteien auf 23 Uhr festgelegt. Besonders bitter: Die Freischankflächen müssen um 25 Prozent reduziert werden, was wirtschaftliche Einbußen für die Wirte zur Folge haben wird. Die Vereinbarung muss nun nochmals überprüft werden und wird frühestens im Januar 2015 verabschiedet.