München/Nürnberg – Ein paar Zugausfälle und Verspätungen gab es noch nach Ende des Lokführer-Streiks, inzwischen fahren die Züge wieder nach Plan. Dafür legen von Mittag an Germanwings-Piloten die Arbeit nieder. Bayern ist aber kaum betroffen. Der Bahnverkehr in Bayern läuft nach dem 14-stündigen Streik der Lokführer wieder nach Plan.
„Seit acht Uhr sind keine Auswirkungen des Streiks mehr zu spüren“, sagte ein Bahnsprecher am Donnerstag. Zuvor hatten Pendler auch nach Ende des Streiks um vier Uhr mit einzelnen Zugausfällen zu kämpfen, vor allem bei den S-Bahnen in München und Nürnberg sowie im Allgäu. Der Fernverkehr war nach Angaben des Bahnsprechers weitgehend reibungslos angelaufen. „Nur ein ICE von München nach Hamburg konnte nicht starten.“
Während der Zugverkehr wieder rollt, kommt auf Passagiere der Lufthansa-Tocher Germanwings die nächste Geduldsprobe zu. Die Piloten der Fluggesellschaft lassen die Arbeit von Donnerstagmittag an für zwölf Stunden ruhen. In Bayern sollen aber nur zwei Flüge betroffen sein.
Der Streik der Lokführer hatte am Mittwoch auch in Bayern zu teils massiven Behinderungen für Bahnreisende geführt. Zwei Drittel der Fernzüge fuhren nicht. Beim Nahverkehr waren vor allem das Allgäu und Nürnberg betroffen. Bereits Stunden vor Streikbeginn fuhren viele Fernzüge nicht mehr. Sie blieben an Ort und Stelle, um am Donnerstagmorgen am richtigen Bahnhof bereitzustehen. „Dieser Sonderfahrplan hat sich bewährt, die Züge waren da, wo sie gebraucht wurden“, sagte der Bahnsprecher.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hatte ihre Mitglieder bundesweit zu dem Streik aufgerufen. Die GDL verlangt fünf Prozent mehr Geld und zwei Stunden weniger Wochenarbeitszeit. Ein Ende des Tarifstreits ist nicht in Sicht. Ob weitere Streiks drohen, wollte die GDL nicht sagen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte die Tarifparteien am Mittwoch zu einer schnellen Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgerufen. Zur Tarifautonomie gehöre zwar auch das Mittel des Streiks, sagte Dobrindt. Damit sei aber besonders verantwortungsvoll umzugehen, um die Zahl der Betroffenen gering zu halten.
Quelle: dpa