Über 70.000 Verfahren auf die deutsche Staatsbürgerschaft sind in Bayern aktuell unbearbeitet. Das veröffentlichte das Bayerische Innenministerium. Die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag hatte eine Anfrage dazu an das Ministerium gestellt. Der migrationspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Arif Tasdelen nennt die Zahl alarmierend und wünscht sich, dass die Ämter die Anträge schneller bearbeiten. Außerdem fordert der Nürnberger Abgeordnete mehr Transparenz bei abgelehnten Verfahren. Das Innenministerium spricht davon, durch digitale Technik die Verfahren effizienter zu bearbeiten.
Im ersten Halbjahr von 2024 haben 37.129 Menschen in Bayern einen Antrag auf Einbürgerung gestellt. Da ist jetzt schon mehr als im gesamten Jahr 2023. 60% der Antragstellerinnen und Antragsteller haben 2024 einen deutschen Pass erhalten. Die Stadt Nürnberg liegt mit etwa 56% knapp darunter. Neben München und Augsburg ist auch Nürnberg einer der Städte, in der die meisten Menschen einen deutschen Pass beantragen. Das bestätigte auf Nachfrage das Amt für Migration und Integration der Stadt Nürnberg dem Franken Fernsehen. Während im gesamten letzten Jahr 2023 4.310 Menschen einen Antrag auf Einbürgerung stellten, sind bis zum 31. August diesen Jahres bereits 4.371. Etwa die Hälfte davon waren erfolgreich.
Bis zum 31. August haben 2024 Eine der Ursachen des Anstieges ist die Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes: So können Menschen bereits nach fünf Jahren Aufenthalt in Deutschland die Staatsbürgerschaft beantragen. Bisher waren es acht Jahre. Außerdem erlaubt die Reform mehrere Staatsangehörigkeiten.