Nürnberg – Eine 24-jährige US-Amerikanerin hatte nach einer Rangelei in der Diskothek “Won” eine Frau mit einem Messer niedergestochen. Das Schwurgericht verurteilte sie wegen versuchten Totschlags zu sieben Jahren Freiheitsstrafe.
Am 3. August letzten Jahres geriet die 24-jährige mit ihren Freundinnen mit einer anderen Gruppe junger Frauen zusammen. Aus einer harmlosen Rempelei entwickelte sich ein handfestes Gerangel in dem die 24-jährige mehrmals auf eine 28-jährige einschlug. Ein Disco-Besucher konnte die streitenden Frauen schließlich trennen.
Gegen halb 3 kehrte die 24-jährige allerdings zu der gegnerischen Clique zurück. Offenbar fühlte sie sich durch eine leere Plastikflasche, die durch die Luft flog und sie traf, provoziert. Sie zog ein Taschenmesser aus ihrem BH, öffnete es und rammte es der 28-jährigen mit voller Wucht und bis zum Heft in die linke Leiste. Gut acht Zentimeter tief war der Stichkanal und durchtrennte ein großes Blutgefäß. Die Frau hätte binnen kürzester Zeit verbluten können, so der Rechtsmediziner. Dass sie den Angriff überlebte, ist dem beherzten Eingreifen eines Rettungssanitäters zu verdanken, der zufällig Gast in der Disco war. Die 28-jährige wird ihr Bein vermutlich nie wieder richtig benutzen können. Es droht zudem noch die Amputation des Fußes.
Für das Schwurgericht stand am Ende fest: Die 24-jährige Täterin hat sich des versuchten Totschlags schuldig gemacht. Sie habe den Tod der Frau billigend in Kauf genommen. „Wer in blinder Wut, ohne sich weiter Gedanken zu machen, auf sein Gegenüber so heftig einsticht, dass das Messer bis zum Heft im Körper steckt, der weiß, dass sein Opfer hieran sterben kann.“