Erlangen –Bereits gestern gab es die schockierende Meldung über zwei Bombendrohungen in der Region. Eine in Erlangen an der Friedrich-Alexander-Universität, eine an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät in Nürnberg. Ein Großeinsatz der Polizei folgte mit teilweise Evakuierungen der Gebäude. Erst nachdem die Beamten die Gebäude auf der Suche nach Sprengstoff komplett durchkämmt hatten, und nicht fündig wurden, gab es Entwarnung. Die Philosophische Fakultät in Erlangen nahm daraufhin ihren Lehrbetrieb wieder auf. An der EWF (Erziehungswissenschaftliche Fakultät) in der Regensburgerstraße in Nürnberg blieben dagegen die Türen geschlossen. Zu groß die Befürchtungen, dass sich doch Sprengstoff im Gebäude befinden könnte.
Heute die erneute Schocknachricht. Wieder ist eine Drohung an der Universität eingegangen. Bereits am Vormittag kontrollierten Polizeikräfte die Studenten, die ganz normal ihre Vorlesungen besuchen wollten vor dem Gebäude der Philosophischen Fakultät in der Erlanger Kochstraße. Eine Einschränkung des regulären Lehrbetriebs, so sei man sich von Seiten der Fakultätsleitung her einig, nicht vorgesehen.
Ob es sich bei dem Täter um den Gleichen wie gestern handelt, ist bis jetzt noch nicht bekannt, so eine Sprecherin der Polizei. Auch wolle man derzeit nicht viel zum aktuellen Vorgehen sagen, um dadurch nicht eine größere Plattform für den Bombendroher oder eventuelle Trittbrettfahrer zu schaffen. Die Möglichkeit dass es sich bei dem aktuellen Täter um einen Nachahmer handle, sei nämlich auch gegeben.
Obwohl der Lehrbetrieb sowohl von Seiten der Polizei wie auch von Fakultätsseite nicht eingeschränkt werden müsse, lassen doch einige Professoren ihre Vorlesungen ausfallen.
Franken Fernsehen liegt eine Nachricht einer Professorin vor:
„ Auch wenn es sich bei der Amokdrohung mit ziemlicher großer Wahrscheinlichkeit nur um einen sehr schlechten Bluff handeln, wird, bereitet mir die Tatsache, dass man nur nach Gepäckkontrolle das Unigebäude betreten kann und bewaffnete Polizisten vor den Türen stehen, kein Gefühl der Sicherheit, sondern großes Unbehagen. Ich bitte Sie daher um Verständnis, dass ich mich dazu entschlossen habe, das heutige Seminar zu verschieben.“
Auch die Uni Erlangen hat sich mittlerweile zu den Vorkommnissen geäußert. Hier die aktuelle Stellungnahme:
„ Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende,
wie die meisten von Ihnen sicherlich mitbekommen haben, ist gegen die FAU eine Bedrohungslage angekündigt worden. In der Folge hat die Polizei verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Studierenden zu gewährleisten. Es kam glücklicherweise bis dato zu keinerlei Zwischenfällen. Eine detaillierte Kommunikation ist in einer solchen Situation ausschließlich der Polizei vorbehalten, dennoch konnten wir erreichen, dass wir Sie an dieser Stelle kurz über den Status informieren dürfen.
Die verschiedenen Sicherungsmaßnahmen müssen bis auf weiteres bestehen bleiben – bitte wundern Sie sich also nicht, wenn Polizeibeamte auf dem Gelände der Universität präsent sind und, wo aus Sicht der Polizei erforderlich, Taschenkontrollen durchführen. Wir bitten Sie, mit den Einsatzkräften zu kooperieren und Ihre Anweisungen zu befolgen. Der Lehrbetrieb geht an allen Standorten der Universität regulär weiter. Selbstverständlich halten wir Sie über die Situation auf dem Laufenden. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine Einzelanfragen beantworten können oder dürfen, um die polizeilichen Ermittlungen nicht zu gefährden.
Wir sind sicher, dass wir uns in Kürze mit positiven Nachrichten wieder bei Ihnen melden können.
Herzlichen Gruß, Thomas A.H. Schöck, Kanzler der FAU“
Nähere Informationen liegen noch nicht vor.