Kammerstein – Per SMS soll der CSU-Landtagsabgeordnete Volker Bauer die Landesvorsitzende der Evangelischen Landjugend Daniela Wirth unter Druck gesetzt haben, um diese von ihrer Kandidatur für den örtlichen Gemeinderat abzubringen, so der Bürgermeister von Kammerstein Walter Schnell.
In einer Nachricht des CSU-Politikers heist es: Er könne sich nicht vorstellen, das jemand von der evangelischen Landjugend zur SPD gehe, die für den ländlichen Raum nichts übrig habe. Für die ländliche Bevölkerung, die sie ja vertrete, wäre das wohl ein echtes Problem. Insgesamt soll Bauer im November 8 Kurznachrichten an die junge Politikerin geschickt haben.
Bauer entschuldigt sich bei der SPD Kandidatin
Bauer räumt ein die Kurznachrichten verschickt zu haben, gibt aber auch an sich längst bei Wirth entschuldigt zu haben. Es sei überrascht, das die private Unterhaltung noch kurz vor den Kommunalwahlen öffentlich gemacht wurde. Wirth hingegen behauptet, Bauer`s Entschuldigung sei lediglich durch Druck des CSU-Ortsvorsitzenden geschehen, eine Aussprache zwischen Bauer und ihr habe noch nicht stattgefunden.
Bürgermeister bedauert den Vorfall
Der Kammersteiner Bürgermeister Schell bedauert den Vorfall in seiner Gemeinde. „Ein Abgeordneter, der eine Vorbildfunktion hat, darf keine Menschen einschüchtern“, so Schnell am Donnerstag. Schnell betont: „Ich bin der Meinung, dass junge Leute in der Kommunalpolitik Verantwortung übernehmen sollten. Da ist es mir egal, ob ein junger Mensch für die SPD oder die CSU kandidiert.“