Fürth – Anwohner und Gäste der Fürther Gustavstraße hatten seit Anfang August Gelegenheit, ihre Meinung zum umstrittenen Thema Ausschankzeiten kund zu tun. Der Verein „Wir sind Fürth“ hatte eine entsprechende Umfrage gestartet, deren Ergebnisse jetzt vorliegen. 10.000 Kärtchen lagen in Kneipen und Geschäften rund um die Gustavstraße aus oder wurden in die Briefkästen aller Anwohner geworfen. Für den Rücklauf standen Boxen bereit. Über 3.600 Karten kamen ausgefüllt zurück und flossen in die Auswertung ein.
Drei Kreuzchen konnten die Befragten machen – zunächst zur Frage, ob man „Anwohner“, „Gast aus Fürth“ oder „Auswärtiger“ sei. Dann ging es um die Freischankflächen: Rund 64 Prozent der Fürther und der Auswärtigen würden gerne auch nach 23 Uhr noch im Freien bewirtet werden. Wertet man zu dieser Frage nur die Antworten der Anwohner ergibt sich ein ähnliches Bild: Rund 30 Prozent wünschen sich einen Ausschank-Stop um 23 Uhr – über 60 Prozent würden ebenfalls gerne länger außen sitzen können. Laut Verein haben sich 79 von rund 300 Anwohnern an der Befragung beteiligt.
Noch eindeutiger fiel das Ergebnis bei der Frage nach den Festen aus. Der Verein wollte wissen, ob wie gewohnt gefeiert werden soll oder ob Festivitäten in Zahl und Umfang eingeschränkt werden sollen. Hier sprachen sich nur 1,48 Prozent der Befragten für Einschränkungen aus, unter den Gustavstraßenbewohnern waren es 2,56 Prozent.
Außerdem gab es eine „offene Frage“ auf den Kärtchen, bei denen die Teilnehmer Lösungsvorschläge hinsichtlich des Lärmstreits machen konnten. Hier reichen die Ideen von dem Einsatz eines Mediators, der zwischen den Streitparteien vermittelt, über einen Bürgerentscheid bis hin zu der Forderung nach einer gesetzlichen Grundlage für längere Freischankzeiten.
Diese Ergebnisse könnten laut Verein jetzt in die bestehenden Diskussionen einfließen und sie konstruktiv vorantreiben. Letztlich werde es aber ohne Toleranz und Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten keine Lösung geben können.