Erlangen/Nürnberg – Die Stadt-Umland-Bahn (StUB) könnte deutlich teurer werden als bisher angenommen. Laut einer Neuberechnung der Kosten durch das Landratsamt liegen die Kosten bei 438 Millionen Euro anstatt der bisher angenommenen 365 Millionen Euro.
Weil die bisher genannte Summe von 365 Millionen Euro für die StUB aus dem Jahr 2006 stammt, musste im Landratsamt eine sogenannte Sensibilitätsrechnung vorgenommen werden, welche die Rechnung, inflationsbereinigt und auf einen aktuellen Stand bringt. „Es ist natürlich eine Was-wäre-wenn-Rechnung“, sagte Landrat Eberhard Irlinger bei der Vorstellung der neuen Berechnung. Bei einer Bauzeit bis 2028 und einer Bezuschussung von 90 Prozent durch den Freistaat müsste der Landkreis Erlangen-Höchstadt rund 58 Millionen Euro für die StUB bereitstellen. Für die Planungskosten gäbe es keinen Zuschuss, sagte Irlinger und kam zu dem Schluss: „Aus Sicht des Landkreises ist die StuB zu teuer“.
Landrat lehnt StUB ab
Irlingers Ansicht nach würde sich die StUB ohnehin nicht rechnen: „Zwischen Herzogenaurach und Nürnberg beträgt die Fahrzeit rund eine Stunde“. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der großen Firmen in Herzogenaurach würde sich deshalb ein Umstieg vom Auto auf die StUB nicht lohnen. Auch würden weder für die StUB noch für die „Campus-Bahn“ bis jetzt irgendwelche Pläne vorliegen. Busse könnten die StUB mehr als ersetzen, fügte er hinzu. Der Landrat lehnt die StUB ohnehin nahezu geschlossen ab. Irlinger hatte an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt geschrieben und um ein Überdenken des Baus gebeten.