Hilpoltstein – Vier Wochen früher als erwartet kehren die Ersten Störche aus ihren Winterquartieren zurück nach Bayern. Etwa 20 Störche und Storchenpaare haben bereits ihre Nester bezogen. Einige von ihnen kommen direkt aus dem warmen Süden.
Laut Oda Wieding, Storchenexpertin des Landesbundes für Vogelschutz, sind schon rund 20 Vögel zurückgekehrt, beinahe täglich kommen neue hinzu. „Weil es Westzieher sind, haben wir diese Vögel überwiegend in Schwaben und Mittelfranken, also in Westbayern, vereinzelt auch in Oberfranken“, so die Expertin. „Ich denke, dass von diesen vorzeitig zurückgekehrten Störchen die meisten nur im Elsass waren. Die haben dort wegen der ähnlichen Großwetterlage natürlich mitgekriegt, dass hier keine geschlossene Schneedecke liegt und die Bachläufe nicht zugefroren sind“, verdeutlicht Wieding.
Klimawandel spielt keine Rolle
Die Vögel begeben sich ungewöhnlich früh auf den Heimweg, um sich die besten Brutreviere zu sichern. Unter den gefiederten Rückkehrern befinden sich auch schon einige aus Spanien. Gewöhnlich erscheinen sie Mitte oder Ende Februar. Vor zwei Jahrzehnten war März oder April die Regel. Auf die Klimaerwärmung kann die geänderte Verhaltensweise laut Wieding nicht zurückgeführt werden. Der Storch lasse sich zu stark vom Menschen beeinflussen: „Da stehen wirklich Tausende Störche rum“, so die Expertin, die sich auf offenen Müllkippen Spaniens oder in Vogelkäfigen im Elsass Futter verschaffen.
Wintereinbruch kein Problem
Sollte der Winter doch noch einmal nach Bayern zurückkehren, ist das für die Störche kein Problem. Sie seien durch ihre Daunen gut gegen die Kälte geschützt. Die Tiere überstehen problemlos eine Woche ohne Futter und auch der Weg zurück ins wärmere Elsass dauert nur wenige Stunden. Etwa 150 bis 200 Störche sind ohnehin den ganzen Winter über in Bayern geblieben. Diese Tiere stammen meist aus baden-württembergischen oder Schweizer Zuchtstationen.
Quelle: dpa