Kinderchöre mit Weihnachtsliedern wie „Stille Nacht, Heilige Nacht“ gehören zu Weihnachtsmärkten wie gebrannte Mandeln oder Glühwein. Im letzten Jahr wunderten sich viele Besucher darüber, dass diese Klassiker immer seltener gelaufen sind. Der Grund dafür: In vielen Städten müssen die Betreiber von Weihnachtsmärkten mehr für lizenzierte Musik zahlen als bisher. Dabei sind Gebühren für die Musiknutzung nicht teurer geworden. Seit dem Urteil des Bundesgerichtshofes von 2011 ist klar: Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) darf ihre Gebühren nach der gesamten Fläche der Veranstaltung berechnen. Seit 2022 prüft die Gema unter anderem per Google Maps, wie groß die Fläche der Weihnachtsmärkte wirklich ist. Einige Betreiber haben bei der Gema ein falsche Fläche angegeben und mussten dann mehr bezahlen.
Der Nürnberger Christkindlesmarktes hat eine Gesamtfläche von 6000qm. Seine Betreiber zahlten im Jahr 2023 29.000 € an die Gema. In den Jahren vor der Corona-Pandemie waren es noch ca. 1.000 € (wir berichteten hier).
Für das Jahr 2024 will die Gema nun ihre Tarife transparenter machen. Dazu bietet die Gesellschaft in Jahr 2024 Webinare, Anleitungen und weitere Informationen auf ihrer Homepage an. So möchte die Gema es den Betreibern einfacher machen, die Kosten für die Nutzung von Musik auf ihren Veranstaltungen zu errechnen. „Ziel ist es, Planungssicherheit herzustellen“, sagt Gema-Vorstand Georg Oeller. Wie sich die Kosten berechnen, ändert sich jedoch nicht. Die Tarife unterscheiden sich, je nachdem, ob die Musik live gespielt wird oder vom Band kommt. Früher berechnete die Gema ihre Gebühren nach der Anzahl der gespielten Lieder. Insgesamt vergab die Gema im Jahr 2023 ca. 4000 Lizenzen an Weihnachtsmärkte in Deutschland.