Nürnberg – Acht Jahre lang haben die fränkischen Spargelbauern dafür gekämpft, dass ihr regionales Edelgemüse EU-weit geschützt wird. Seit einem Jahr trägt der «Fränkische Spargel» nun das Gütesiegel «geschützte geografische Angabe». Damit dürfen nur Sprossen, die in Ober-, Mittel- oder Unterfranken angebaut und geerntet wurden, diesen Namen führen. «Wo fränkischer Spargel draufsteht, muss auch fränkischer Spargel drin sein», betont der Vorsitzende des Spargel-Erzeugerverbands Franken, Hans Höfler. «Wenn ein Betrieb mitmachen will, muss er sich strengen Kontrollen unterziehen.»
Laut EU-Verordnung ist «Fränkischer Spargel» feinfaserig und mild im Geschmack – und wenig bitter. Das liege aber weniger an der Sorte als am geeigneten Standort, sagt Höfler. Spargel wird in Franken in den typischen Ton-Keupergebieten angebaut sowie auf den sandigen Böden des Jura, des nordbayerischen Hügellands, der fränkischen Platten sowie des Spessarts und der Rhön. An diesem Boden könne man letztlich auch beweisen, woher der Spargel kommt, sagt Werner Wolf vom Amt für Landwirtschaft in Roth.
Ein neutrales Institut soll Stichproben bei den Betrieben machen und prüfen, ob die Spargelbauer sich an die geeignete Düngung, zugelassene Spritzmittel und eine saubere Waschanlage halten. Größere Betriebe würden häufiger kontrolliert als unauffällige kleine. Mindestens alle vier Jahre sollen hier die Qualitätsstandards überprüft werden.
In Franken wird auf einer Fläche von etwa 670 Hektar Spargel angebaut, das entspricht etwa 31 Prozent der gesamten bayerischen Spargelanbaufläche. Die meisten Betriebe fangen in diesen Tagen mit der Ernte an. Am 7. April beginnt dann offiziell die Spargelsaison.
Quelle: dpa