Die bayerische Wirtschaft ist im ersten Halbjahr des Jahres 2024 um 0,6% geschrumpft. Das gab das Statistische Landesamt in Fürth am Dienstag, den 24.09.2024 bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Bundesrepublik Deutschland schrumpfte im selben Zeitraum um 0,2%. Die Zahlen sind aktuell noch vorläufig, aber das Landesamt hat die Inflation bereits einberechnet. Mit diesem Ergebnis schrumpfte nur in drei Bundesländern das BIP stärker als im Freistaat. Ursachen für die leichte Rezession gab die Behörde nicht an. In Bayern hat die Ausfuhr von Waren aus der Industrie eine besondere Bedeutung. Produkte made in Germany haben es auf dem Weltmarkt aktuell schwerer.
Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) macht die Politik der Bundesregierung für die Schwäche der Wirtschaft verantwortlich. Ihr Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt spricht von einer Strukturkrise und einer Deindustrialisierung der Wirtschaft. Er fordert die Bundesregierung dazu auf, Unternehmen zu entlasten und Bürokratie abzubauen. Auch für die kommenden Tarifverhandlungen wünscht er sich Zurückhaltung. Auch der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) gibt der Ampel-Regierung die Schuld an der Entwicklung. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Bayern, Bernhard Stiedl, widerspricht diesen Meinungen. Dass sich die Wirtschaft stark verändere, sei zwar eine Herausforderung, biete aber auch Chancen für die bayerische Wirtschaft. Er wünscht stattdessen mehr Innovation, Weiterbildung und nachhaltige Strukturen für die heimische Ökonomie.