Nürnberg – Mitten in der Nürnberger Innenstadt konfiszierte die Polizei sechs Hundewelpen. Die Vierbeiner befanden sich im Gepäckraum eines Fernbusses, verpackt in Kartons. Zwei Männer kamen mit den Tieren direkt aus der Ukraine und wollten nach Ingolstadt.
Die Polizisten wurden am Mittwochvormittag bei ihrer Streife am Zentralen Omnibusbahnhof am Willy-Brandt-Platz auf den Bus aufmerksam und kontrollierten ihn daraufhin. Eingepfercht in Kartons und einer Katzenbox fanden sie die circa zehn Wochen alten Welpen. Die Beamten informierten das Tierheim und die Amtstierärztin. Sie waren nicht gegen Tollwut geimpft und wurden deshalb beschlagnahmt.
Englische Bulldoggen bei Schmugglern beliebt
Laut Aussage der beiden Männer waren die Tiere für ihre Töchter bestimmt. Die zuständige Amtstierärztin, Daniela Rickert, hält das für unwahrscheinlich. Bei den englischen Bulldoggen handele es sich um eine Moderasse, die schnell Käufer findet. Man spreche bei dieser Rasse auch von einer sogenannten Qualzüchtung, die Nasen der Tiere seien so klein gezüchtet, dass sie kaum Luft bekämen, so die Expertin.
Immer mehr Transporte aus dem Osten
Die Welpen wurden jetzt vorerst nach Erlenstegen, wo die Tiere erst einmal in Tollwutquarantäne kommen. Wenn die Tiere anschließend die Einreiseauflagen erfüllen, habe man keine rechtliche Handhabe, so die Amtstierärztin. Erst Anfang März wurden über 70 Hundewelpen aus einem slowakischen Transporter gerettet. Seit Anfang April sucht das Tierheim Nürnberg jetzt nach passenden Herrchen und Frauchen für die Vierbeiner.