Erlangen – Gestern Abend wurde das letzte Fass der Bergkirchweih traditionell zu Grabe getragen. Die Stimmung war bei den Wirten und Schaustellern in diesem Jahr aber eher verhalten. Denn die Bergkirchweih 2013 wird nicht als Rekordkirchweih in die Geschichtsbücher eingehen, außer was das schlechte Wetter betrifft. Das hat den Schaustellern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach Schätzungen der Veranstalter liegt die Besucherzahl in diesem Jahr deutlich unter einer Million.
„Normalerweise ist Erlangen eines der stärksten Feste in Süddeutschland. Dass es in diesem Jahr nicht so lief, lag zu 90 Prozent am Wetter. Das war – um es vorsichtig zu sagen – unterirdisch“, so der Betreiber des Power Towers, Ewald Schneider. Auch die Wirte hatten unter dem Wetter zu leiden. Normalerweise seien Bergkirchweihgänger hart gesotten, so der Festwirt des Erich-Kellers Thomas Fischer. „Aber das Wetter in diesem Jahr war des Guten doch etwas zu viel. Wir schätzen einen Rückgang von etwa 30 Prozent auf den Kellern“.
Doch auch die Stadt Erlangen zieht ein unbefriedigendes Fazit: „Das war eine sehr durchwachsene Bergkirchweih. Unbeständiges, kaltes Wetter, zurückhaltende Besucherzahlen, dazu ein vermehrtes Aggressionspotential im schönsten Biergarten der Republik, das ist alles in allem mehr als unerfreulich“, so Konrad Beugel, Erlangens Wirtschafts- und Bergreferent. Am Wetter wird man wohl auch in den kommenden Jahren nichts ändern können, die anderen Themen werden jedoch schon jetzt diskutiert: „Es wird weiter der friedliche Berg der vergangenen Jahre bleiben. Wir werden nicht zulassen, dass die Bergkirchweih Erlangen der Spiel- und Projektionsplatz für gesellschaftliche Probleme wie Alkoholmissbrauch wird“, so Beugel.