Fürth – Bereits vor Beginn der Fürther Michaelis-Kirchweih bescherte die diesjährige Kärwabaum-„Notlösung“ aus Atzenhof der Stadt einigen Spott und Hohn in den Sozialen Netzwerken. Grund: Vor dem Stadttheater steht nicht der traditionelle Kärwabaum, sondern eine Fichte aus Atzenhof. Doch die Atzenhofer wollten das nicht auf sich sitzen lassen und schlugen jetzt zurück.
Ein Schild der Atzenhofer ziert seit vergangenem Wochenende die Fichte aus Atzenhof, die in diesem Jahr ausnahmsweise als Ersatz für den Fürther Kärwabaum dient. „Wer die Fichte nicht ehrt, ist die Kärwa nicht wert. Grüße aus Atzenhof“ steht darauf. Damit wehren sich die Atzenhofer gegen die Verunglimpfungen im Internet. Zu dem Streit kam es, weil der eigentliche Kärwabaum – ein 28 Jahre alter Mast, geschmückt mit Zeichen der Handwerksinnungen, bunten Figuren und Bildern des historischen Fürth, einer Krone und einem Kleeblatt – Risse bekommen hat. Leider wurde das erst festgestellt als man ihn aus seinem Lager im Bauhof holen wollte. Ein neuer muss her, doch ein anderer Holzmast wäre auch nicht die Lösung des Problems gewesen, denn die Vorschriften haben sich geändert. Also hat man kurzerhand den Kärwabaum der Atzenhofer ausgeborgt, mit grün-weißen Bändchen geschmückt, doch den Fürther will das gar nicht schmecken. Auf sozialen Netzwerken wie Facebook ist von der „Krippelfichtn“ die Rede. Die Stadt verspricht nun bis 2015 wieder einen ordentlichen Kärwabaum zu beschaffen. Die Fichte aus Atzenhof wird nach Ende der Kärwa wieder zurückgegeben, dort wird sie traditionell als Brennholz versteigert. Ob man dort bei einem ähnlichen Problem der Stadt wieder aus der Patsche helfen würde? Wohl kaum! Die Atzenhofer haben mit ihrem „Schild“bürgerstreich den notorischen Nörglern jedenfalls einen gehörigen Denkzettel verpasst.