Fürth – Die S-Bahn zwischen Nürnberg und Erlangen soll mit einem Verschwenk durch das Knoblauchsland gebaut werden. Das hat das Eisenbahnbundesamt entschieden. Gegen das Vorhaben wird jetzt stark protestiert, die Stadt Fürth bereitet sogar eine Klage vor.
Die Entscheidung des Eisenbahnbundesamts hat in Fürth für Unverständnis und Kopfschütteln gesorgt. Bei der Deutschen Bahn hingegen ist man zufrieden damit. Das Ganze sei „außerordentlich erfreulich“, kommentiert ein Sprecher des Konzerns. Bereits in Kürze will die Bahn mit der Realisierung des Projekts beginnen. In Fürth arbeiten die Parteien geschlossen an einem juristischen Vorgehen gegen die Baupläne. Sie fordern, dass die Bahn bereits vorhandene Bahnstrecken nutzen solle und somit auf einen Neubau verzichten könnw. Laut Oberbürgermeister Thomas Jung würde der geplante Verschwenk „die Landschaft zerstören und Fahrzeiten verlängern“. Der Ausbau einer bestehenden Strecke würde hingegen günstiger und platzsparender sein. Auch Harald Riedel, Sprecher des Aktionsbündnisses „Pro S-Bahn ohne Verschwenk“, setzt seine Hoffnungen auf die Klage der Stadt Fürth.
Kritik am Vorgehen der Bahn
Bereits im Jahr 2011 hatte der Petitionsausschuss des Bundestages die Kosten-Nutzen-Analyse für die Variante durch das Knoblauchsland kritisiert. Der Verschwenk habe außerdem eine hohe Zerschneidewirkung und einen immensen Flächenverbrauch, so der Ausschusses. In jedem Fall bedenklich sei, laut Thomas Jung der Vorgang auch für die Demokratie. Es könne nicht sein, dass Parlamentsbeschlüsse durch eine Bundesbehörde folgenlos ignoriert werden können. Der letzte Souverän müsse das Parlament bleiben, betonte OB Jung.