Rothenburg (dpa) - Im Jobcenter von Rothenburg ob der Tauber ist ein 61 Jahre alter Mitarbeiter erstochen worden. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Mittelfranken griff ein 28-Jähriger den Mann am Mittwoch kurz vor 12.00 Uhr mit einem Messer an. Für das Opfer kam jede Hilfe zu spät. Der Mann starb noch vor Ort an seinen Verletzungen.
Beschäftigte des Jobcenters überwältigten den Angreifer, der anschließend von einer Polizeistreife festgenommen wurde. Der Mann wurde ebenfalls verletzt. «Sein Motiv ist bislang noch unklar», erläuterte die Polizei. Nach unbestätigten Informationen soll es sich bei dem Opfer um einen Psychologen handeln. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl gegen den 28 Jahre alten mutmaßlichen Angreifer. Notfall-Seelsorger kümmerten sich um die Beschäftigten des Jobcenters.
Jobcenter sind in Deutschland für die Vermittlung von Arbeitslosen zuständig sowie für die Abwicklung der Grundsicherung (Hartz IV). In deutschen Behörden war es in den vergangenen Jahren wiederholt zu schweren Vorfällen gekommen, bei denen Angreifer urplötzlich auf Mitarbeiter losgingen und diese schwer verletzten. Auch in Jobcentern gab es bereits tödliche Attacken. So stürmte im September 2012 ein 52 Jahre alter Mann in das Jobcenter im rheinischen Neuss und erstach eine Mitarbeiterin mit einem Fleischermesser. In einem Frankfurter Jobcenter wurde im Mai 2011 eine Angreiferin durch eine Polizeikugel getötet. Die Frau hatte zuvor einen Beamten mit einem Messer verletzt.