München –Heute begann vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Helfer der rechtsextremen Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU). Der NSU werden Morde an neun türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern sowie einer Polizistin zugeschrieben. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe muss sich als Mittäterin verantworten. Der 32-Jährigen droht lebenslange Haft.
Rund 80 Angehörige und Opfer sind Nebenkläger. 24 nahmen am Prozessauftakt teil. Die Nebenkläger werden von etwa 60 Anwälten vertreten. Der Prozess gilt als einer der bedeutendsten in der Geschichte der Bundesrepublik. Er begann wegen eines Streits um die Presseplätze mit knapp dreiwöchiger Verzögerung.
Demonstrationen vor Prozessbeginn
Zum Prozessauftakt demonstrierten mehrere Gruppen rund um das Gerichtsgebäude gegen Rassismus und rechte Gewalt. Darunter auch Vertreter türkischer Vereinigungen. Zahlreiche Besucher waren bereits am frühen Morgen zum Gericht gekommen, um einen Platz im Saal zu bekommen. Das Verfahren um die Mordserie der Terrorzelle NSU hat unter massiven Sicherheitsvorkehrungen begonnen. Etwa 500 Polizisten sollten einen störungsfreien Prozessauftakt garantieren.
Bislang sind 80 Verhandlungstage angesetzt, zunächst bis Januar 2014. Der Prozess könnte aber bis zu zweieinhalb Jahre dauern.
Quelle: dpa