Nürnberg – Die Nürnberger Polizei hat das Vermögen eines NSU-Opfers fälschlicherweise nur an dessen Ex-Frau ausgezahlt, obwohl der Mann auch eine erbberechtigte Tochter hatte. „Die Ermittlungsbeamten sind damals davon ausgegangen, dass keine weiteren Erben vorhanden sind“, so eine Polizeisprecherin.
Daher seien die vorhandenen Gegenstände – darunter rund 23 000 Euro Bargeld – an die Erziehungsberechtigte für den minderjährigen erbberechtigten Sohn ausgehändigt worden. Dies war die Ex-Ehefrau des Getöteten. „Da nunmehr mögliche weitere Erben bekanntgeworden sind, werden unter Einbeziehung des Nachlassgerichtes Nürnberg die erbrechtlichen Ansprüche nochmals grundlegend überprüft“, so die Sprecherin weiter. Wann die Überprüfung abgeschlossen sein ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Laut „Bild“ Zeitung erfuhr die Tochter erst jetzt aus den Prozessakten, dass ihr Vater vermögend war.