Nürnberg/Würzburg – Der Nürnberger Stadtrat hat beschlossen mit einer Klage gegen den Freitstaat Bayern vorzugehen. Nürnbergs Rechtsamtsleiter Walter Lindel begründete die Klage damit, dass das Zensusgesetz verfassungswidrig sei, weil es den Gleichheitsgrundsatz verletze. Zusammen mit der Stadt Würzburg und anderen Nebenklägern zieht die Stadt Nürnberg nun vor Gericht.
Gestern haben der Nürnberger und der Würzburger Stadtrat beschlossen das statistische Landesamt zu verklagen. Dieses hatte für die größte mittelfränkische Stadt eine amtliche Einwohnerzahl von 486.314 Personen festgestellt, etwa 13.000 Einwohner weniger als im städtischen Melderegister geführt wurden. Als Konsequenz drohen erhebliche finanzielle Einbußen in Höhe von etwa 27,3 Millionen Euro.
Auch Würzburg wehrt sich gegen niedrigere Zuweisungen
In Würzburg leben laut Zensus 2011 deutlich weniger Menschen als erwartet. Die offizielle Zahl nach der Volkszählung sind 124.000 Einwohner, etwa 2.500 weniger als das Einwohnermeldeamt festgestellt hatte. Würzburg könnte so bis zu 500 Euro je Einwohner an staatlicher Finanzierung verlieren. Am Mittwochabend hat auch der Würzburger Stadtrat die Klage gegen den Zensus 2011 einstimmig beschlossen.