Nürnberg – Ein Gutachten der Grünen sieht deutliche Grenzwertüberschreitungen bei Schadstoffen nach dem geplanten Ausbau des Frankenschnellwegs. Die Stadt wehrt sich gegen das neue Gutachten.
Das Großprojekt Frankenschnellweg könnte nun in Gefahr geraten. Mehere Kläger versuchen nun unter anderem mit Hilfe des neuen Gutachtens den Ausbau gerichtlich zu unterbinden. In dem Gutachten wurde festgestellt, dass in den Planfeststellungsunterlagen an einer Stelle eine falsche mittlere Windgeschwindigkeit angenommen wird. Nur rund halb so schnell als der Wert, der aus den Daten der Regierung stammt, wird die Geschwindigkeit beziffert. Dadurch würden deutliche Grenzwertüberschreitungen von Feinstaub erreicht werden.
Stadt und Sör sehen in dem Urteil keine Gefahr für das Projekt
Bürgermeister Horst Förther sieht dem Gutachten sehr kritisch entgegen, da es sich „bewusst in kleinräumigen Details verliere“. Die positiven Aspekte für die Nürnberger und Pendler werden dagegen „vollkommen ignoriert und unterschlagen“. Beim Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) stellt man den Plan ebenfalls nicht infrage gestellt. Viel eher richte sich das Gutachten „generell gegen tatsächlich geltende bayerische Messmethoden“. Die von Sör in Auftrag gegebenen Schadstoffuntersuchungen seien mit positivem Ergebnis geprüft, man wolle das neue Gutachten aber auch noch einmal gründlich analysieren.
Frist für Begründung der Klage endet heute
Geklagt haben unter anderem eine nicht näher genannte GmbH, der Bund Naturschutz und zwei Privatpersonen. Markus Ganserer von den Grünen sieht einen zweiten Schwerpunkt der Klage des Bund Naturschutz gegen einen Ausbau, „eben neben der Frage, ob der Frankenschnellweg nun eine Kreisstraße oder eine Autobahn ist“. Wie es weitergeht, entscheidet nun das Verwaltungsgericht in Ansbach. Dort muss bis zum heutigen Freitag, den 13. Dezember, die Klagebegründung eingehen.