Mo, 17.11.2014 , 12:49 Uhr

Neonazis laufen unfreiwillig gegen Rechts

Wunsiedel – 250 Neonazis zogen am Samstag durch das oberfränkische Wunsiedel. Doch der Aufmarsch wurde von der Initiative „Rechts gegen Rechts“ kurzerhand in den „unfreiwilligsten Spendenmarsch Deutschlands“ umgewandelt.

 

 

„Wenn wir die Rechten schon nicht stoppen können, können wir sie wenigstens für etwas Sinnvolles laufen lassen“, steht auf der Homepage der Initiative „Rechts gegen Rechts“. Für jeden Meter, den die Neonazis bei ihrem „Heldengedenken“ zurücklegen, gehen zehn Euro an Exit-Deutschland, ein Aussteigerprogramm aus dem rechten Milieu. Mit diesem „Spendenlauf“ versuchten die Veranstalter einen Weg zu finden, „wie man die Werkzeuge der Neonazis unschädlich“ machen könnte.

 

 

So kamen, nachdem die Neonazis bei ihrer Demonstration bis zu ihrem Ziel liefen, 10.000 Euro für das Aussteigerprogramm zusammen. Für diese Aktion konnte „Rechts gegen Rechts“ zahlreiche Sponsoren mit ins Boot holen, darunter auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Gesellschaft für Demokratische Kultur. „Vor allem Organisationen haben sich an der Sammlung der Spenden beteiligt, aber auch einige Privatleute“, teilte „Rechts gegen Rechts“ mit. Einfach war die Suche allerdings nicht. „Es durfte im Vorfeld möglichst nichts durchsickern.“

 

 

Der Aufmarsch rechter Kräfte zum Heldengedenken hat in Wunsiedel lange Tradition. Zeitweise besuchten Neonazis auch regelmäßig das Grab von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß. Das Grab wurde zwar 2011 entfernt, dennoch wird die Stadt immer wieder als Wallfahrtsort missbraucht.

 

 

Außerdem haben sich nach Polizeiangaben mehrere hundert Bürger gegen den Neonazi-Trauermarsch gestellt. Die Initiative „Wunsiedel ist bunt nicht braun“, die Kirchen und der DGB haben zum demokratischen Widerstand aufgerufen. Insgesamt beteiligten sich 500 Menschen. An dem Trauermarsch der Neonazis nahmen nach Polizeiangaben 250 Menschen teil. Drei von ihnen wurden kurzzeitig festgenommen.

Aufmarsch Franken Fernsehen Neonazis Rechts gegen Rechts Spendenlauf Trauermarsch Wunsiedel

Das könnte Dich auch interessieren

23.12.2024 Christkindlesmarkt 2024: Rund zwei Millionen Gäste in Nürnberg Noch bis Dienstag (24.12.2024) um 14 Uhr geht der Nürnberger Christkindlesmarkt 2024. Bis dahin rechnet die Stadt mit einer Besucherzahl von rund zwei Millionen Gästen. Aus touristischer Sicht war der Christkindlesmarkt laut der Congress­- und Tourismus­zentrale Nürnberg sehr erfolgreich. Unter anderem waren sowohl Hotellerie und Gastronomie im Zentrum gut ausgelastet. Aber auch Wirtschaftlich war es 23.12.2024 Versuchtes Tötungsdelikt in Asylunterkunft: Verdächtiger festgenommen Am Samstagabend (21.12.2024) kam es in einer Asylunterkunft in Greding (im Landkreis Roth) mutmaßlich zu einer Streitigkeit, bei der ein 40-jähriger Mann mit einem Messer lebensgefährlich verletzt wurde. Gegen 21:20 Uhr meldete ein Bewohner der Asylbewerberunterkunft per Polizeinotruf einen Streit. Hierbei soll ein Mann mit einem Messer verletzt worden sein. Eine Streife der Polizeiinspektion Hilpoltstein traf 20.12.2024 Lorenzer Platz Nürnberg: Umgestaltung beginnt im April 2025 Die Umgestaltung des Straßenzugs beim Lorenzer Platz in Nürnberg wurde beschlossen. Betroffen ist der Bereich zwischen der Peter­-Vischer-­Straße und der Lorenzkirche in der Altstadt. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich Mitte April 2025. Unter anderem sind Maßnahmen zur Verbesserung des örtlichen Kleinklimas, oder eine verbesserte Barrierefreiheit vorgesehen. Weiterhin sollen Rad­ und E­-Scooter­-Stellplätze optimiert und ein modernes Beleuchtungskonzept 20.12.2024 Deutschlandticket: Finanzierung durch Bund und Länder für 2025 gesichert Die Finanzierung für das Deutschlandticket steht. Mit großer Mehrheit haben Bundestag und Bundesrat heute das Regionalisierungsgesetz verabschiedet. Das erlaubt den Ländern, bisher nicht genutzte Mittel in Höhe von 350 Millionen Euro in das nächste Jahr zu übertragen. Damit sollen finanzielle Nachteile ausgeglichen werden. Ab Januar wird das Deutschlandticket dann monatlich 58 statt 49 Euro kosten,