Die Mistel (Viscum album) ist vielen Menschen als Weihnachtsschmuck, Glücksbringer oder Heilpflanze bekannt. Hierzulande sind drei Arten heimisch: Kiefernmistel, Tannenmistel und Laubbaummistel.
Allerdings breitet sich der Befall von Misteln in Bayerns Kiefernwäldern zunehmend aus. Dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Bäume dar, da die Misteln ihnen nicht nur Wasser und Nährstoffe entziehen, sondern auch ihre ohnehin durch den Klimawandel gestressten Zustände verschlechtern.
„In Zeiten, wo es trocken ist, wird es doppelt schwierig für den Baum“. – Hans-Joachim Klemmt von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)
Um die Situation besser zu verstehen, planen Experten in Nordbayern eine gründliche Untersuchung des Befalls bei Kiefern und suchen nach möglichen Ausbreitungsmustern von Misteln. Kiefern sind vor allem im nördlichen Teil des Freistaats verbreitet.
Klemmt berichtet, dass bei der Waldzustandserhebung im Jahr 2007 erstmals der Befall mit Misteln dokumentiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren 1,7 Prozent der Probebäume betroffen, doch mittlerweile hat sich dieser Anteil fast auf 40 Prozent erhöht. Diese alarmierende Zunahme wird auf die Erderwärmung zurückgeführt.