Uganda/Nürnberg – Der Menschenrechtspreisträgerin Kasha J. Nabagesera droht eine Gefängnisstrafe. Grund dafür: Die Aktivistin steht auf Ugandas Liste der „Top 200 Homosexuellen“.
In Uganda hat sich die Lage der Homosexuellen verschärft. Am 24. Februar hat Uganda das Anti-Homosexuellen-Gesetz unterzeichnet. Seitdem werden Homosexuelle verfolgt. Im schlimmsten Fall droht ihnen sogar lebenslange Haft. Außerdem hat ein Boulevardmagazin eine Liste der „Top 200 Homosexuellen“ veröffentlicht und diese mutmaßlichen Homosexuellen angeprangert, unter anderem auch Kasha J. Nabagesera. Sie wurde im vergangenen September in Nürnberg für ihren mutigen Einsatz für die Rechte von Homo-, Bi- und Transsexuellen in Uganda mit dem Menschenrechtspreis geehrt.
Oberbürgermeister Maly meldet sich zu Wort
Der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg Ulrich Maly hat bereits den Botschafter von Uganda kontaktiert. Maly hat dabei die Unterzeichnung des Anti-Homosexuellen-Gesetztes stark kritisiert.
Online Petition gestartet
Als Protest wurden mehrer Online-Petitionen gegen das ugandische Gesetz gestartet. Mit 300.000 Unterstützern ist beispielsweise die Online-Petition der Plattform allout.org eine Möglichkeit zu protestieren.
Weltbank stoppt Kredit für Uganda
Die Weltbank hat gestern den Kredit von 66 Millionen Euro als Reaktion auf das Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda gestoppt. Vor der Weltbank hatten auch Dänemark und Norwegen bereits ihr Hilfsprogramm eingefroren bzw. beendet. Menschenrechtler und auch westliche Regierungen kritisieren die ugandische Staatsführung.
Verleihung des Menschenrechtspreises in Nürnberg
Internationaler Menschenrechtspreis in Nürnberg verliehen