LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson: „Das Insektensterben, die Versiegelung von Grünflächen, das Sprühen von Gift oder die Mähroboter in der Dämmerung machen ihm zu schaffen. Auch die Klimakrise mit extremen Bedingungen wie anhaltender Trockenheit und starkem Regen gefährdet den Igel. Derzeit steht er sowohl in Bayern als auch bundesweit auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere.“
Der bayerische Naturschutzverband LBV ruft deshalb zusammen mit der Deutschen Wildtierstiftung, NABU|naturgucker und weiteren Partnern bundesweit dazu auf, Sichtungen zu melden. Wer vom 20. bis 30. September einen lebendigen oder toten Igel sieht kann das hier eintragen werden. Bisher wurden bundesweit über 16.600 Igel gemeldet, davon knapp 2.300 in Bayern. Die Sichtungen sollen helfen, ein genaueres Bild über Vorkommen und Verbreitung des Säugetiers zu erhalten. Denn bisher seien die Daten dazu noch lückenhaft.
Die Chancen einen Igel in der Dämmerung zu entdecken, stehen laut LBV momentan sehr gut. Bis Ende Oktober futtern sie sich Speck an, um mit genügend Reserven in den Winterschlaf zu gehen. Damit können sie die lange kalte Jahreszeit ohne Insektennahrung überstehen. Außerdem sind im August die meisten Jungtiere zur Welt gekommen. Deshalb sind viele Igelweibchen mit ihrem Nachwuchs in Gärten und Parks unterwegs. Gesunde Igel brauchen keine Zufütterung durch den Menschen. Daher gilt: Den Garten möglichst naturnah gestalten, mit wilden Ecken sowie Laub- und Reisighaufen. Dann finden die Igel auf eigene Faust nahrhafte Würmer, Insektenlarven, Käfer und Raupen.