Die Zuckerrübenernte in Franken ist in vollem Gange und läuft laut dem Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer auch gut. Das bisherige Wetter spielt den Landwirten in die Karten: Bis in den Sommer sind gute Erträge herangewachsen. Allerdings ist der Zuckergehalt in diesem Jahr deutlich unterdurchschnittlich. Wie die Zuckerrübe angebaut wird, haben wir uns bei einem mittelfränkischen Betrieb angeschaut.
Man sieht es ihr auf den ersten Blick nicht an, aber die Zuckerrübe ist die Königin unter den Feldfrüchten. 6000 Hektar Acker hat sie sich im Laufe der Jahre in Mittelfranken erobert. Landwirte wie Stefan Streng bauen sie seit Generationen an. Und wie es sich für eine echte Hoheit gehört, verlangt die Zuckerrübe nach viel Aufmerksamkeit.
Die sogenannte Rüben-Kampagne ist also in vollem Gange. Mit großem Gerät werden sechs oder sogar zwölf Reihen auf einmal aus der Erde gezogen und am Feldrand aufgetürmt. In den letzten Jahren gibt es allerdings eine Entwicklung, die die Zuckerrübe in Franken mehr und mehr zusetzt.
Für die gerodeten Rüben geht es weiter in die Zuckerfabrik nach Ochsenfurt. 720 LKW-Ladungen treffen hier täglich ein. In einem nächsten Schritt wird während der Entladung der Prozentsatz an Erde, der noch an den Rüben haftet, von Fachleuten visuell geschätzt und vom Gesamtgewicht abgezogen. Ein wichtiger Schritt. Erst danach wird aus den Rüben Zucker – viel Zucker.
Am Ende unterscheidet sich der Zucker weder optisch noch geschmacklich von dem, der aus Zuckerrohr gewonnen wird. Trotzdem bietet die Königin der Feldfrüchte entscheidende Vorteile.
Die Zuckerrübe passt dafür umso besser in eine Zeit, in der Nachhaltigkeit und Regionalität immer mehr in den Fokus rücken. Allen Herausforderungen zum Trotz kämpfen Landwirte wie Stefan Streng deshalb um die Zukunft der Königin unter den Feldfrüchten.