Die Energiewende ist in aller Munde, ständig ist die Rede von Elektromobilität und erneuerbare Energien. Wir machen jetzt aber eine Zeitreise zu einem Bahnhof in den 1940er Jahren. Vor uns steht nun kein ICE, sondern eine Dampflok. Mit dieser sind wir durch Franken bis nach Nürnberg gefahren und haben jemanden getroffen, der so alte Lokomotiven noch fahren kann.
Am Bahnhof in Neuenmarkt dreht sich am Mittwoch alles um die alte Dampflok aus den 1940er Jahren. Sie wird vom Verein “Faszination Dampf” nach Nürnberg gefahren, denn von dort soll morgen eine 400 Kilometer lange Sonderfahrt nach Koblenz stattfinden. Der Vereinsvorsitzende und Lokführer Sandor Nicklich ist einer der Wenigen, der so eine Lok überhaupt noch fahren kann. Für ihn ist es ein Kindheitstraum, der wahrgeworden ist.
Für eine Fahrt muss man jedoch hart arbeiten, hier ist es nicht wie bei einem elektrischen Zug mit ein paar Knopfdrücken getan. Doch genau darum geht es dem Lokführer und dem Verein. Um den Sound und die harte Arbeit, damit die Lok fährt.
Sandor Nicklich und seine Kollegen arbeiten routiniert zusammen, damit die Lok ihr Ziel in Nürnberg erreicht. So eine alte Dampflok zu führen ist nämlich gar nicht so einfach, es braucht mindestens zwei Personen: Einen Lokführer und jemanden, der sich um den Kessel und die Wasserzufuhr kümmert. Das ist wichtig, sonst gäbe es nämlich keinen Dampf. Zwar ist so eine Fahrt schweißtreibend und anstrengend, dennoch würde Sandor Nicklich die Dampflok jederzeit einem ICE vorziehen – auch wenn es laut ist.
Auch als der Zug in Nürnberg angekommen ist, ist die Arbeit noch nicht getan. Die Wassertanks müssen vor der nächsten Fahrt wieder aufgefüllt werden. Denn immer wieder wird die Dampflok für Nostalgie- und Sonderfahrten eingesetzt. So auch morgen, am Samstag. Es gibt noch freie Plätze, Tickets kosten zwischen 129 und 149 Euro.