Di, 07.11.2023 , 17:20 Uhr

Zähe Bund-Länder-Konferenz: Änderungen in der Migrationspolitik

Stundenlang haben Bund und Länder diskutiert, heute um zwei Uhr nachts zeigte sich Olaf Scholz dann zufrieden über die Ergebnisse. Jetzt ist klar: der Bund will ab 2024 pro Jahr und Asylbewerber:in 7.500 Euro zahlen. Bisher gab es eine Gesamtsumme von etwa 3,7 Milliarden Euro im Jahr. 

Ob Asylverfahren außerhalb Europas möglich sind, wird noch von der Regierung geprüft. Wie Joachim Herrmann gehen vielen die Ergebnisse der Konferenz noch nicht weit genug. Neben der Kostenfrage sind im Beschlusspapier auch Änderungen bei den Leistungen für Asylsuchende vorgesehen. Zum einen sollen die zumindest teilweise nicht mehr in Form von Bargeld, sondern Bezahlkarten ausgegeben werden. Zum anderen sind für Asylbewerber und -bewerberinnen erst nach drei Jahren und nicht mehr nach 18 Monaten Analog- statt Sachleistungen vorgesehen. 

Das Grundproblem, dass zu viele Menschen ohne Asylgrund nach Deutschland kommen, ist für Thomas Jung (1. stellvertretender Vorsitzender des Bayerischen Städtetags) nach wie vor ungeklärt. Festgelegt ist im Beschlusspapier dagegen, das Ziel “Asylverfahren für Angehörige von Staaten, für die die Anerkennungsquote weniger als fünf Prozent beträgt, zügiger als bisher rechtskräftig abzuschließen”. Zügiger heißt in dem Fall: Asyl- und anschließendes Gerichtsverfahren sollen maximal drei Monate dauern.  

Ein weiterer Beschlusspunkt der Bund-Länder-Konferenz: Die strengen Kontrollen an den deutschen Landesgrenzen sollen beibehalten werden, zum Beispiel zu Österreich und Polen. Zudem ist geplant, weitere Gespräche zu Migrationsabkommen mit Herkunftsstaaten zu führen.  

Asyl Asylpolitik Bund-Länder-Konferenz Franken Fernsehen Migration Ministerpräsidentenkonferenz Mittelfranken Nuernberg

Das könnte Dich auch interessieren

16.02.2024 02:59 Min Flucht ins Kirchenasyl: Junger Syrer hilft bei Vesperkirche mit Seit 2011 herrscht Krieg in Syrien. Laut dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist über die Hälfte der syrischen Bevölkerung auf der Flucht. Viele suchen auch in Deutschland Schutz. Doch der Weg hierher ist beschwerlich. Wsam Alhabch hat das am eigenen Leib erfahren. Und hofft jetzt auf eine bessere Zukunft. Tabletts, Teller und Besteck 04.09.2024 11:35 Min Unsere Heimat: Das Zeltnerschloss in Nürnberg Das Zeltnerschloss in Nürnberg-Gleißhammer könnte als Naherholungsgebiet anmuten, hinter seinen Mauern steckt aber jede Menge Geschichte. So wurde der sogenannte Herrensitz über die letzten 500 Jahre unterschiedlich genutzt, und auch einige Male fast komplett zerstört. Doch wer genau hinsieht und am besten noch eine Historikerin dabeihat, findet auch heute dort noch viele Hinweise auf die 04.09.2024 00:44 Min Stadtrat der Linken: Kritik an Wohnungsleerstand in Erlangen In Erlangen stehen aktuell über 3000 Wohnungen längerfristig leer.  Das beklagt die Partei die Linke unter Berufung auf den Zensus aus dem Jahr 2022. 4,9 % aller Wohnungen stehen mindestens sechs Monate leer. Damit liegt die Universitätsstadt über dem Bundesdurchschnitt. Der Stadtrat der Linken Lukas Eitel nennt den Leerstand “keinen Einzelfall”. Er macht unter anderem die Wohnungseigentümer 03.09.2024 03:05 Min Von der Sanitätskutsche bis zum Einsatzwagen: Das Rotkreuz-Museum Nürnberg Über 150 Jahre gibt es das Rote Kreuz in Deutschland schon. Eine Zeitspanne, in der auch die medizinische Versorgung einen starken Wandel durchlebt hat. Von Tragen über Verbandmaterial bis hin zu Beatmungsgeräten: Festgehalten wird die Geschichte unter anderem im Rotkreuz-Museum in Nürnberg. Und das gibt es jetzt bereits seit 40 Jahren. Ein Beatmungsgerät, wie es