„Das ist die Hauptquelle, wo Druckluft durch fließt. Die Druckluft fließt in den Verteiler. Der Verteiler schiebt Luft in den Schalter. Wenn man den Schalter anmacht, geht die Druckluft in die anderen Verteiler. Und die verteilen die Luft an den Kolben.“, erklärt Steven Al-khamisi einem Mit-Azubi.
Seit einem halben Jahr macht er eine Ausbildung zum Industriemechaniker. Eine seiner Lehrerinnen hatte ihm ein Praktikum bei Schmitt + Sohn vermittelt. Dem 17-Jährigen gefällt es beim Aufzug-Hersteller so gut, dass er dort seine Ausbildung beginnt. Steven ist einer von aktuell deutschlandweit 120 Auszubildenden bei Schmitt Aufzüge. Das Unternehmen merkt auch, dass es immer schwieriger wird, junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern.
„Konkret sind wir neben den üblichen Quellen im Azubi-Recruiting auch zum Beispiel an Schulen unterwegs, auf Messen, wir sind eng im Austausch mit der IHK.“, sagt Lisa Bauernschmidt, Personalreferentin bei Schmitt + Sohn Aufzüge. „An Schulen haben wir Kooperationen etabliert, dass man da eng an der Zielgruppe ist und direkt die geeigneten Azubis von morgen finden kann.“
Gedanken, wie man Auszubildende gewinnt und hält, machen sich in Zeiten des Fachkräftemangels viele Unternehmen und Handwerksbetriebe in Mittelfranken. Deshalb hat sich mit diesem Thema auch der jüngste Arbeitgeber-Stammtisch auseinandergesetzt – Eine Veranstaltung, die die Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, die Arbeitsagentur und die Handwerkskammer für Mittelfranken ins Leben gerufen haben. Das Ziel: Unternehmen und Betriebe informieren, unterstützen und zusammenbringen.
Dabei können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander diskutieren und Erfahrungen austauschen, angeleitet von Expertinnen und Experten der IHK, HWK und der Arbeitsagentur. Alle sechs Wochen findet die Veranstaltung statt.
Das Thema dieses Mal: Azubis gewinnen und halten. Wie wichtig das ist, belegen die Zahlen: 6867 Lehrstellen in Mittelfranken sind für September 2024 aktuell noch unbesetzt. Der Fachkräftemangel sei in Mittelfranken genauso groß wie in ganz Deutschland, Unternehmen müssten jetzt aktiv werden, so Anna Heinze-Lahcalar von der Bundesagentur für Arbeit.
Über 30 Unternehmen und Handwerksbetriebe haben sich dieses Mal beim Arbeitgeber-Stammtisch in Nürnberg angemeldet, um sich untereinander auszutauschen. Dabei sind hilfreiche Möglichkeiten, wie etwa Ausbildungen in Teilzeit anzubieten oder unkompliziert Auszubildende Ü40 oder aus Drittländern einzustellen. Besonders gefällt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aber, dass sie hier von den Erfahrungen der anderen hören und sich austauschen können. Die nächsten Veranstaltungen finden am 2. Mai und 13. Juni jeweils zu verschiedenen Themen statt, anmelden können sich alle Arbeitgeber aus der Region.
Der Austausch dort hilft auch Unternehmen wie Schmitt Aufzüge. Zum Beispiel dabei, Auszubildende nicht nur zu gewinnen, sondern dann auch langfristig zu halten. Das Unternehmen lege dabei nicht nur Wert auf die berufliche, sondern auch auf die persönliche Weiterentwicklung, so Lisa Bauernschmidt.
Steven Al-khamisi ist mit seiner Ausbildung jedenfalls sehr glücklich. Er will sich danach zum Elektriker weiterbilden und dann als Monteur für Schmitt + Sohn arbeiten.