Di, 16.04.2024 , 17:40 Uhr

Weniger Förderung: Tierheime stoßen an ihre Grenzen

Überfüllung, Personal am Anschlag und zu wenig Geld – Dass die Tierheime in Bayern an ihre Grenzen stoßen, ist nicht neu. Jetzt kommt nun aber die nächste Hiobsbotschaft: Die Fördergelder für Tierheime werden gekürzt, da sie nicht ausreichend ausgeschöpft werden. Für das Tierheim Nürnberg ändert sich dadurch recht wenig – Von den Fördermitteln fehlt bisher jede Spur.  

Seit zwei Jahren ist Zora im Tierheim Nürnberg zuhause. Wegen einigen Krankheiten konnte sie bis jetzt noch nicht vermittelt werden. So geht es aktuell vielen Tieren.  

Wir sind bereits seit Monaten am Limit. Es herrscht durchgehend Aufnahmestopp für Abgabetiere – so Tanja Schnabel, Leiterin des Tierheim Nürnberg

Mit jedem Tier, dass ins Heim kommt, steigen die Kosten. Um diese Situation zu stemmen, sind die meisten Tierheime auf Spenden oder Fördergelder des Staates angewiesen so wie das Tierheim Nürnberg. Allerdings sieht das Heim von den versprochenen Fördermitteln recht wenig. „Als gemeinnütziger Verein finanzieren wir uns fast ausschließlich durch Spenden und Erbschaften. Fördermittel gibt es zwar in der Theorie vom Bayerischen Freistaat, aber da sind leider die Bedingungen, die an diese Fördergelder geknüpft sind, so eng und kompliziert, dass man unter dem Strich fast keine Chance hat wirklich Gelder abzurufen. Vereinfacht gesagt, wenn man nicht kurz vor der Pleite steht innerhalb der nächsten Monate, hat man eigentlich keine Chance, so Tanja Schnabel. 

Insgesamt haben die Tierheime 2023 knapp 60 Anträge auf Fördergelder gestellt. Davon wurden allerdings nur 43 bewilligt. Nach aktuellem Stand liegen die Fördergelder bei 300.000 Euro für Tierheime. Die dafür zuständige Regierung von Oberfranken sagte zum Thema auf Nachfrage, dass der Bürokratieaufwand doch gering sei und die Antragstellung schnell erfolgen würde.  

Für das Tierheim Nürnberg ändert sich also erstmal nichts. Tanja Schnabel sieht für die Zukunft des Tierheims daher eher rot. Die Leiterin des Tierheims hofft weiterhin auf Unterstützung seitens der Politik, aber auch von der Bevölkerung. Wer ernsthaftes Interesse an einem neuen Mitbewohner hat, der kann jeden Freitag von 14-16 Uhr im Tierheim Nürnberg vorbeischauen. Nicht nur die Häsin Zora freut sich darüber.  

Fördergelder Förderung Nürnberg Tierheime

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