Fr, 19.01.2024 , 16:26 Uhr

Weitere Proteste geplant: Wie schlecht geht es den Landwirten wirklich?

Roßtal im Landkreis Fürth. Hier betreibt Landwirt Markus Bogendörfer seinen 150 Hektar großen Viehzuchtbetrieb und das bereits in der 5. Generation. Als sein Vater damals den Hof übernommen hat, gab es im Dorf noch insgesamt 32 Betriebe. Heute sind es mit Markus nur noch zwei und für die Zukunft sieht es aktuell auch nicht gerade rosig aus. Deshalb ist der 28-jährige in der vergangenen Woche auf die Straßen gegangen. Seiner Meinung nach sind Landwirte wie er im Moment noch auf den Agrardiesel angewiesen. Alternativen, wie beispielsweise den Umstieg auf E-Mobilität, hat er bereits ausgetestet. Ganz so hart wie Markus trifft es aber nicht alle Landwirte, denn es gibt Angebote wie den Maschinenring. Hier können Gerätschaften ausgeliehen werden. Eine Möglichkeit für viele Landwirte, Kosten zu sparen. Das Konzept läuft ganz nach dem Prinzip “Hilfe zur Selbsthilfe”.

Die Preisspanne reicht je nach Maschine und Leistung von 50 bis 500 000 Euro. Bei der Betriebsgröße von Markus Bodendörfers Hof rentiert sich die Mitgliedschaft im Ring jedoch nicht. Aktuell versorgt der verheiratete Familienvater die 150 Milchkühe gemeinsam mit zwei Auszubildenden. Aktuell schaut der 28-jährige allerdings mit Sorge in die Zukunft. Das Interesse am Beruf ist im Moment aber groß. Das bestätigen die Zahlen der landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf. Sie werden aktuell von 3300 Schülerinnen und Schüler sowie Studierenden, im Bereich Landwirtschaft besucht.

Der Nachwuchs ist zwar momentan da, die wenigsten übernehmen aber einen eigenen Hof. Markus Bogendörfer hat sich bewusst für diesen Weg entschieden, auch wenn es Tage gibt, an denen auch er am liebsten hinschmeißen würde. Für die Zukunft wünscht sich der 28-jährige mehr Planungssicherheit und eine bessere Kommunikation von Seiten der Politik. Damit es auch in Zukunft weiterhin Landwirte wie ihn in der Region geben kann.

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