Poesiealben haben ja ein eher eingestaubtes, wenn auch charmantes, Image. Viele lassen Freunde, Verwandte, Eltern oder auch Lehrer Sprüche und Zitate hineinschreiben. Oftmals werden auch Sticker, sog. Glanzbilder, hineingeklebt. Die gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert. Mit Poesiealben und Glanzbildern beschäftigt sich in Feuchtwangen jetzt sogar eine ganze Ausstellung. Es geht um jüdische Feste und Freundschaften.
“Ich weiß ein schönes Blümchen,
das winkt mir freundlich zu
Und diese schöne Blümchen
o Helga das bist du.“ – Poesiealbum von Helga Deininger
Das Poesiealbum von Helga Deininger ist nur eins von knapp hundert die im fränkischen Museum derzeit ausgestellt werden. Sie stammen von Privatpersonen aus Feuchtwangen und der Umgebung. Die Ausstellung beschäftigt sich aber nicht nur mit dem Thema “Freundschaft”.
Für die 500-600 Glanzbilder aus privaten Sammlungen musste eine geeignete Präsentationsfläche her. Deshalb wurden im Museum erstmal Schere, Pappe und Kleber ausgepackt. Rolf Röger und Gundula Fiedler-Mathieu haben ehrenamtlich in mühsamer Handarbeit die Schaukästen gebaut/gebastelt. Jeder Kasten wird individuell gestaltet und ausgeleuchtet.
Jetzt steht das jüdische Laubhüttenfest im richtigen Licht. Ob selbstgebaute Schaukästen oder handgeschriebene Poesiealben: in der Ausstellung steckt viel Handarbeit. Vom 1. bis 31. März sind Glanzbilder von jüdischen Festen und Märchenmotive zusammen mit Feuchtwanger Poesiealben im fränkischen Museum zu sehen. 4 Euro kostet der Museumseintritt regulär.