Uferschnepfe, Großer Brachvogel oder Kiebitz, das sind die sogenannten Wiesenbrüter. Mit ihren markanten Gesängen und Rufen prägen sie das Altmühltal. Noch, denn sie sind vom Aussterben bedroht. Wetterextreme machen den Vögeln immer mehr zu schaffen. Ein Projekt, das sie schützen will, ist “chance.natur Lebensraum Altmühltal”. Seit vier Jahren tüfteln Biologinnen und Biologen Strategien und Pläne aus und wurden jetzt vom Kreistag vorerst ausgebremst.
Gebiete wie das Feuchtwiesengebiet „Wiesmet“ sind für sie eigentlich ideal: Wiesenbrüter. Neun Arten leben hier im Altmühltal. Doch ihr Bestand nimmt stetig ab. Das will das Vogelschutzprojekt “Lebensraum Altmühltal” aufhalten. Doch ohne Erfolg. Mit 30 zu 30 Stimmen wurde das Naturschutzgroßprojekt im Kreistag Weißenburg-Gunzenhausen abgelehnt. Für Projektleiter Dietmar Herold ein Schlag ins Gesicht. Was den Vögeln nützt, kommt auch anderen Pflanzen und Tieren zugute. Die Vögel brauchen Tümpel in den Wiesen – die Landwirte wollen aber lieber trockene Flächen. Mit Jägern und Fischern konnten Kompromisse gefunden werden. Doch die Landwirte ließen sich bis zuletzt nicht überzeugen. Und auch Landrat Manuel Westphal stimmt seit langem gegen das Projekt. Für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen will der Landrat stattdessen ein alternatives Konzept erarbeiten lassen, das die Landwirtschaft weniger belastet. Sterben die Wiesenbrüter aus, hat das nicht nur Auswirkungen auf die Vögel. Kosten für die bisherigen vier Jahre Planung und Arbeit: rund 750 Tausend Euro. Für Herold keine umsonst getätigte Investition. Hoffnung gibt es in Ansbach. Denn das Projektgebiet liegt zu 60 Prozent im Nachbarlandkreis. Herold hofft, dass es bald in Ansbach losgehen kann. Vorher müssen aber noch die Anträge geändert und geprüft werden. Dann war die bisher investierte Zeit und das Geld nicht umsonst und die Wiesenbrüter bekommen den Schutz, den sie verdienen.