Das Knoblauchsland im Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen beherbergt nicht nur jede Menge Gemüse und Obst, sondern auch so einige Tierarten. Unter anderem Feldhasen, Rebhühner, und: Kiebitze! Und der Kiebitz hat nicht nur die besondere Ehre, Vogel des Jahres 2024 zu sein. Er ist jetzt auch für den LBV besonders im Fokus – mit einem Schutzprojekt im Knoblauchsland.
Die kleinteilige Landwirtschaft ist der Grund dafür, dass sich der bedrohte Vogel so wohl fühlt – gleichzeitig kann die Bewirtschaftung der Flächen für ihn zur Gefahr werden. Lisa Schenk und Heinz Armer vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz haben in der Brutsaison ab Anfang April alle Hände voll zu tun. Sie suchen die Nester des Bodenbrüters.
Damit die Landwirte die Nester leichter erkennen können, markieren Lisa Schenk und ihr Kollege den Bereich mit zwei Stangen. Der sogenannte Gelegeschutz ist nur ein Teil eines Kiebitzschutzprojekts im Knoblauchsland, das der LBV Anfang 2023 ins Leben gerufen hat.
Das Knoblauchsland beherbergt den zweitgrößten Kiebitzbestand Bayerns. Doch die Vogelart wird immer seltener – sie steht sogar auf der Roten Liste, ist stark vom Aussterben bedroht. Damit der Kiebitz sich im Knoblauchsland ansiedeln kann, arbeitet Lisa Schenk eng mit den Landwirten vor Ort zusammen. Stefan Hußnätter baut Gemüse an und hat mehrere Flächen, auf denen der Kiebitz brütet. Für ihn ist die unbürokratische Zusammenarbeit mit dem LBV wichtig.
Lisa Schenk und Heinz Ahler finden noch ein Nest – diesmal sind es sogar schon geschlüpfte Küken. Die Störung muss immer so gering wie möglich gehalten werden. Zum Schutz der Kiebitze gilt: Auf den Wegen bleiben, egal ob mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Hunde müssen angeleint werden. Die ersten Küken sind schon geschlüpft – bis in den Juni hinein brüten die Kiebitze im Knoblauchsland. Wenn das Projekt erfolgreich ist, findet die bedrohte Vogelart hier weiterhin ein sicheres Zuhause.