Es ist ein Fall der Deutschlandweit für Aufsehen gesorgt hat. Ein Mann soll zwei Bewohnerinnen in einer Nürnberger Flüchtlingsunterkunft, mindestens 77-fach vergewaltigt haben. Eine Dritte soll von ihm sexuell belästigt worden sein. Heute Vormittag erfolgten die Plädoyers der Staatsanwaltschaft, der Vertreter und Nebenklage sowie der Verteidigung. Am Nachmittag ist im Landgericht Nürnberg Fürth das Urteil gefallen. 10 Jahre Gesamtfreiheitsstrafe, so lautet das Urteil der Strafkammer. Der Angeklagte ist in 67 Fällen der Vergewaltigung und einem Fall der sexuellen Belästigung, schuldig gesprochen worden. Der ehemalige Security Mitarbeiter der Unterkunft, soll von 2018 an Bewohnerinnen durch Drohungen gefügig und anschließend vergewaltigt haben. Eine weitere Frau soll er sexuell belästigt haben. Zu Beginn des Prozesses hatte die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten 77 Fälle der Vergewaltigung zur Last gelegt, im Laufe des Verfahrens sind davon einzelne weggefallen.
Rückblick. Im Oktober letzten Jahres beginnt der Prozessauftakt gegen den 54-jährigen Angeklagten. Dieser soll während alleinigen Kontrollgängen im Frauenasylheim Schmausenbuck, in regelmäßigen Abständen, Bewohnerinnen missbraucht haben. Die Geschädigten hatten sich im Laufe der Zeit unterschiedlichen Personen, darunter Zeugen aus der Unterkunft, Frauen aus dem Helferkreis, sowie einem Pfarrer anvertraut haben. Diese Beweismittel galt es bis heute zu überprüfen.
Von heute an hat der Angeklagte eine Woche Zeit, um Revision einzulegen. Sollte er diese in Anspruch nehmen, wird das Verfahren an den Bundesgerichtshof gereicht. Dieser wird anschließend als Rechtskontrolle prüfen, ob die Strafkammer ein richtiges Urteil gefällt hat.